Julian Arp und Caspar Frantz zu Gast im Arp Museum

Die Sonate g-Moll op. 65 für Violoncello und Klavier ist das letzte Werk Chopins in dieser Besetzung; die Introduction et Polonaise brillante C-Dur op. 3 steht am Anfang seines kammermusikalischen Schaffens.

Bonn. Die Sonate g-Moll op. 65 für Violoncello und Klavier ist das letzte Werk Chopins in dieser Besetzung; die Introduction et Polonaise brillante C-Dur op. 3 steht am Anfang seines kammermusikalischen Schaffens. Julian Arp, Cello, und Caspar Frantz, Klavier, platzierten die beiden Opera demnach als Eckpunkte ihres Konzerts im Arp Museum und veranschaulichten so die große Diskrepanz zwischen dem jungen und dem "späten" Chopin.

Kurz vor Jahresende war der Abend den beiden Jubilaren, Schumann und Chopin, gewidmet. Die Cellosonate lässt den brillanten Klavierstil Chopins vermissen, driftet ab in dunkle Gefilde, ist bestimmt von harten, markigen und kantigen Übergängen und entschiedenen Linien. Julian Arp (Jahrgang 1981) behielt vollkommen den Überblick, setzte schroffe Markierungen, wechselte zu blassen Farben, bot Kantabilität, wo sie am Platze ist.

Schon bei der Darbietung von Introduction et Polonaise zog Arp in den Bann, spielte mit großer Emotionalität und bestem Überblick. Zwischen den beiden Randstücken erklangen Schumann'sche Werke. Humorvoll, lyrisch, ironisch - die Fünf Stücke im Volkston ließen Arp und Frantz für sich sprechen, Liedern ohne Worte gleich, mit schlichtem, authentischem Spiel. Ein Hauch von Routine lag dagegen über den oft gespielten Fantasiestücken op. 73. Eine klangschöne und kräftige Interpretation bot das Duo im anschließenden Adagio und Allegro op.70. Als Zugabe gab's einen Satz aus Bachs dritter Gambensonate.

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