John Watts mit bittersüßen Klängen

Solo-Programm in der Bonner Harmonie

Bonn. John Watts war mal der Frontmann von Fischer-Z, als es die noch gab. Das liegt schon lange zurück, mittlerweile zieht er mit Songs seiner umfangreichen Solo-Aktivitäten durch die Lande.

Und Fischer-Z-Songs, natürlich. Mit beidem ist er an diesem Abend unter dem weisen Motto "Real life Is Good Enough" in der Harmonie zu Gast. Doch zunächst ist da noch das Vorprogramm, in Gestalt von Sam Walker und seiner Gitarre.

Im Prinzip sind seine Songs zwischen Indie- und Britpop nicht schlecht, nur verbindet sich seine gute, aber rau-krächzende Stimme ungünstig mit den hohen Frequenzen seiner Stratocaster. Das macht das Hören etwas anstrengend, eine Rhythmus-Abteilung könnte da wahre Wunder wirken.

John Watts, mit weißem, hochgekrempeltem Hemd, schwarzer Hose und Hut, immerhin hat neben seinen Songs und einer Wagenladung feinen britischen Humors einen Schlagzeuger dabei, wiederum in Gestalt von Sam Walker.

Als Drummer macht der Mann aus dem Vorprogramm denn auch eine ganz exzellente Figur, unterstützt die quer durch einen bunten, mit Folkrock, Punk, schrammeligem Indierock, Reggae und Pop bepflanzten Garten pflügenden Lieder seines Chefs mit treibenden, abwechslungsreichen Beats, wie sie beispielsweise bei der sehr feinen Single "Birthday" enorm wichtig sind.

Aber auch die anderen Momente glänzen: Mit bittersüßer Melancholie wärmen einem "What A Time To Live" oder "Obvious" das Herz, "She Walks On Wheels" hingegen ist ein lässig groovender Bossanova.

Dazu outet sich Watts als intimer Kenner deutscher Verhältnisse: "When is a queen not a queen? When she's called Angela." Genau.

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