Pantheon Casino John-Sinclair-Lesung - Der Teufel und der Puppenspieler

BONN · Der Puppenspieler auf der Titel-Illustration des aktuellen John-Sinclair-Heftromans "Die lebenden Puppen des Gerald Pole" besitzt frappierende Ähnlichkeit mit dem schwarz gewandeten Herrn, der auf der Bühne des Pantheon Casinos steht.

Gestatten: Gerd J. Pohl, Schauspieler, Leiter des Figurentheaters von Bergisch Gladbach und Rezitator, spezialisiert auf fantastische Literaturprogramme. Pohl stand als Puppenspieler Modell für die Figur des Gerald Pole, der in Jason Darks Heftroman Nummer 1801 mit dem Teufel in Berührung kommt.

Die handgemalte Titel-Illustration von Edith Bartha erinnert Sinclair-Fans wehmütig an die legendären Öl- und Aquarelltitel des spanischen Malers Vicente Ballestar. Ansonsten besteht aber kein Grund zu Wehmut. Denn Jason Dark, der mit seiner Familie die Lesung im Casino verfolgt, ist nach wie vor eine sichere Bank in Sachen Grusel. Vor 40 Jahren erfand der Schriftsteller den Geisterjäger John Sinclair und schreibt seit 35 Jahren Woche für Woche einen neuen Heftroman - Gesamtauflage: rund 350 Millionen.

Gerd J. Pohl erweist sich als hervorragender Rezitator: Seine 90-minütige Lesung aus "Die lebenden Puppen des Gerald Pole" ist von durchgehender Spannung, atmosphärisch exzellent und stimmlich haargenau moduliert. Im anschließenden Gespräch gesteht Jason Dark, dass er zurückhaltend auf den Vorschlag seines Verlages reagiert habe, doch noch einmal ein Hardcover zu schreiben: "Den Stress tu' ich mir mit 68 nicht mehr an."

Jason Dark: Geisterjäger John Sinclair - Die lebenden Puppen des Gerald Pole (Band 1801). Bastei Lübbe, 65 Seiten; 1,70 Euro

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