Jazzsängerin Tolstoy mit Band im Stadtgarten Köln

Köln · Zu schreiben, diese sei Stimme delikat, wäre glatt untertrieben. Wenn Viktoria Tolstoy zum Mikrofon greift, dann breitet sich im Konzertsaal des Stadtgartens in Köln eine wohlige, kollektive Gänsehaut aus.

Zu schreiben, diese sei Stimme delikat, wäre glatt untertrieben. Wenn Viktoria Tolstoy (37), begleitet von Jakob Karlzon (Piano), Krister Jonsson (Gitarre), Mattias Svensson (Bass) und Rasmus Kihlberg (Schlagzeug), zum Mikrofon greift und die ersten Töne von "Trust Me" erklingen, dann breitet sich im Konzertsaal des Stadtgartens in Köln eine wohlige, kollektive Gänsehaut aus.

Die attraktive Blondine im kurzen schwarzen Samtkleidchen mit Glitzerbolero, die sich rühmen kann, Ururenkelin des russischen Nationaldichters Leo Tolstoi zu sein, verfügt über ein Spektrum, das von kristalliner Klarheit über ein rauchzartes Timbre bis hin zum kraftvoll Erdigen reicht.

Unter skandinavischen Jazzsängerinnen ist Tolstoy die Königin. Anderthalb Stunden brilliert sie, wobei ihr jedwede Diven-Attitüde abgeht. Im Mittelpunkt steht das letzte, im August 2011 erschienene Album "Letters To Herbie", womit kein Geringerer als Herbie Hancock gemeint ist, den Tolstoy seit frühester Jugend bewundert. Mit dem Intro-Stück, mit "Come Running To Me", Butterfly" oder "Chans Song" erweist sie ihm ihre Referenz, wobei der Funk so heiß gerät, dass er Funken sprüht.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort