James Last zu Gast bei "Talkin' Jazz"

"King of Easy Listening" beehrt Till Brönner und seine Konzertreihe im Forum der Bundeskunsthalle mit seinem Besuch - Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung

James Last zu Gast bei "Talkin' Jazz"
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Bonn. Am Tag, an dem die Welt den Tod des "King of Pop" betrauert, gastiert der "King of Easy Listening" im Forum der Bundeskunsthalle: Der weltberühmte Dirigent und Arrangeur James Last beehrt Till Brönners Reihe Talkin' Jazz.

Seinem bedächtigen Gang ist anzumerken, dass der als Hans Last in Bremen geborene Entertainer im April 80 Jahre alt geworden ist. Zwei Stunden lang steht Last dem Trompeter Till Brönner Rede und Antwort, erzählt über die frühen Aufnahmen mit seinem Orchester ("ein einziges Aufnahmemikrofon für alle Musiker") und seine ersten Erfolge als Arrangeur unter anderem für Caterina Valente.

James Last, den Freunde und Fans liebevoll "Hansi" nennen, denkt trotz seines hohen Alters noch lange nicht an den Ruhestand: Er komponiert Filmmusik am laufenden Band und reist mit seinem 38-köpfigen Orchester immer noch rund um den Globus - nach dem Motto: "Mit 80 Jahren um die Welt". Nach der Pause nimmt auch die 30 Jahre jüngere Ehefrau des Entertainers, Christine Grundner, auf dem Sofa Platz.

"Sie passt auf mich auf, damit ich gesund bleibe", erklärt Last schmunzelnd. Till Brönner, der aus seiner Bewunderung für den 80-Jährigen keinen Hehl macht, interpretiert mit seiner fünfköpfigen Band sein persönliches Lieblingslied von James Last: "Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung". Obwohl Last in seiner Jugend ein begnadeter Kontrabassist war, bleibt er auf dem schwarzen Sofa sitzen, wenn Brönner und Co. musizieren.

"Meine Finger sind zu schwach geworden zum Spielen", erklärt er. Nachdem Brönners Band auch "Der einsame Hirte" gespielt hat, ein Stück, das im Jahr 2003 als Soundtrack von Tarantinos Film "Kill Bill" neue Prominenz erlangt hat, zeigt sich der durchweg bescheiden und sympathisch auftretende Last sichtlich gerührt: "Es ist für das Schönste für mich, dass meine Musik weiterlebt, weil sie von jungen Leuten gehört und gespielt wird."

Als Hommage an den verstorbenen Pop-König intoniert Brönner mit seiner Band Michael Jacksons Ballade "You are not alone" - ein bewegender Abschiedsgruß am Ende eines kurzweiligen Abends. Der "King of Easy Listening" selbst urteilt über Jackson: "Er war einer der Größten."

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