Kunstkabinett Hennig in Bonn Innere Landschaften

BONN · Den Bildern von Geske Slater Johannsen steht der Betrachter gegenüber wie vor den Karten ihm unbekannter Länder. Hier wie dort scheint es eine Topographie zu geben, die von Zufällen, strukturellen Verdichtungen und Leerstellen bestimmt wird. Die 16 Bilder der 1964 in Dänemark geborenen Künstlerin, die Hans Martin Hennig derzeit in seinem Kunstkabinett zeigt, verlangen nach Aufmerksamkeit.

Abstraktes Gemälde von Geske Slater Johannsen.

Abstraktes Gemälde von Geske Slater Johannsen.

Foto: Galerie

Wer bereit ist, die zu investieren, darf sich verlieren in abstrakte Landschaften und immer wieder Neues entdecken. Architektur hat Johannsen in Kopenhagen studiert und dann ein zweites Studium der Malerei bei Per Kirkeby an der Städelschule in Frankfurt nachgelegt.

Die Ölbilder der letzten Jahre sind meist in einer dominierenden Farbe gehalten. Ein unregelmäßiges Raster aus kräftigen Pinselstrichen und hellen Linien überzieht die Leinwand und vermittelt eine räumlich vibrierende Tiefe. An jeder beliebigen Stelle des Bildes scheint gerade etwas zu passieren, so als ob man durch ein Mikroskop auf die vergrößerte Ansammlung winziger Organismen schaut.

Aus einer etwas größeren Entfernung fügen sich die Abstufungen in der Farbhelligkeit, die weiß gebliebenen Stellen auf der Leinwand und eine in manchen Bildern hinzugefügte zweite Farbe zur Topographie zusammen, die gar nicht mehr zufällig wirkt. Die malerischen Untersuchungen von Geske Slater Johannsen entstehen äußerst langsam und verschränken die Wahrnehmung einer malerischen Welt mit heraufbeschworenen inneren Landschaften.

Kunstkabinett Hans Martin Hennig, Argelanderstraße 79 Hinterhaus, bis 7. Dezember, mit Finissage am letzten Ausstellungstag. Fr-Sa 16-19 Uhr und nach Vereinbarung, Tel. 0228/229721.

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