Initiative Tanzhaus stellt sich vor

Die Tanzsparte am Bonner Theater ist zwar längst abgewickelt. Gleichwohl hat in der Stadt eine sehr engagierte Szene überlebt. Da sind zum Beispiel die Tänzerin Bärbel Stenzenberger und der Tänzer Olaf Reinecke.

 Bonner Tänzerinnen und Tänzer formieren sich zur Initiative Tanzhaus Bonn.

Bonner Tänzerinnen und Tänzer formieren sich zur Initiative Tanzhaus Bonn.

Foto: Tanzhaus

Bonn. Die Tanzsparte am Bonner Theater ist zwar längst abgewickelt. Gleichwohl hat in der Stadt eine sehr engagierte Szene überlebt. Da sind zum Beispiel die Tänzerin Bärbel Stenzenberger und der Tänzer Olaf Reinecke, die während der nächsten Theaternacht am 29. Mai im Lampenlager auf dem Gelände der Halle Beuel ihr Stück "Zweisam - (K)ein Platz" aufführen.

Yoshiko Wakis Projekt "bodytalk" ist mit dem Stück "Angriff der Killertomaten" am selben Ort. Beide Mini-Ensembles sind dann noch zusammen mit Bibiana Jimenez und Mack Kubicki (Choreographisches Theater MB) in einem "Bolero für Zwei" zu erleben.

In einem Zelt neben dem Lampenlager wird dann ein "Tanzomat" installiert, ein menschlicher, versteht sich, der für einen Euro (fast) jeden Wunsch erfüllt. Der massive Auflauf dieser Gruppen ist zugleich der Startschuss der "Initiative für ein Tanzhaus Bonn", zu der sich die drei Gruppen sowie Eric Trottier und auch Miguel Zermeno (KONTRAST Dance) zusammengeschlossen haben.

Generalintendant Klaus Weise stellt den Tänzern, die mit Johann Kresniks beziehungsweise Pavel Mikulastiks Tanz-Ensembles nach Bonn gekommen waren, das Lampenlager über die Theaternacht hinaus sogar als feste Spielstätte zur Verfügung. "Aber wir haben aber trotzdem ein Problem", sagt Bärbel Stenzenberger.

"Uns fehlt ganz dringend noch ein Probenraum." Hier hofft man ein bisschen in der Weise auf das Engagement der Stadt Bonn, dass ihnen eine geeignete Unterkunft zur Verfügung gestellt werden könnte. Auf finanzielle Unterstützung setzt die Initiative angesichts der dramatischen Einparungen bei der Kultur nicht.

Jedes der Ensembles ist mit seinen Projekten überregional unterwegs. Doch mit der Tanzhaus-Idee wollen sie dokumentieren, dass sie in dieser Stadt ihr Lebenszentrum haben, ihre familiären Bindungen.

Nicht zuletzt deshalb liegt ihnen auch der Bonner Tanznachwuchs am Herzen. Schon im September soll unter Leitung von Miguel Zermeno eine Jugend-Tanzkompanie ins Leben gerufen werden.

Die erste Tanzhaus-Produktion "Alle Brüder werden Menschen" hat im Herbst Premiere, und fürs nächste Frühjahr ist sogar ein kleines Festival geplant. "Die nächste Saison ist für uns wie eine Wette", sagt Yoshiko Waki, "wir werden alles geben, um weiter existieren zu können."

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