Initiative "5000 für Beethoven" geht in die Offensive

BONN · Präsident der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg rechnet damit, bis zum Sommer vier bis sechs Millionen Euro eingeworben zu haben.

 Zusammen für Beethoven: Wolfgang Gawlitta, Michael C. Gussone, Wolfgang Grießl, Monika Wulf-Mathies, Dirk Vianden und Richard Domschke (v.l.n.r.).

Zusammen für Beethoven: Wolfgang Gawlitta, Michael C. Gussone, Wolfgang Grießl, Monika Wulf-Mathies, Dirk Vianden und Richard Domschke (v.l.n.r.).

Foto: Bernhard Hartmann

Die Initiative "5000 für Beethoven" geht nach einer kurzen Startphase nun in die organisierte Offensive. "Wir haben schon jetzt die Zusage von 170 Beethoven-Freunden für 1,8 Millionen Euro, und das ganz ohne Öffentlichkeitsarbeit", sagte Initiator Wolfgang Grießl am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in den Räumen der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg. Grießl, der gerade als IHK-Präsident im Amt bestätigt wurde, rechnet damit, bis Juni vier bis sechs Millionen Euro eingeworben zu haben.

Grießl und seine Freunde haben sich mittlerweile in dem Verein "Beethoven Festspielhaus Förderverein" organisiert, über den die gesamt Spenden-Abwicklung laufen soll. Der Verein hat in Solveig Palm, der Gründerin des Netzwerks Ludwig van B., seit Januar eine hauptamtliche Mitarbeiterin. Über eine eigene Homepage kann man sich zudem seit gestern unter www.5000.ag über die Initiative und den Verein informieren.

Die für den Sommer avisierte Spendensumme soll laut Grießl "ein Signal an den Bonner Bonner Stadtrat" sein, dass der Festspielhaus-Neubau nicht am Engagement der Bürger und Unternehmer scheitern würde. Die Politik werde es sich dann nicht leisten können, das Ende des Projektes zu besiegeln, sagte Grießl. Der IHK-Präsident bezog sich damit auf den Beschluss vom 24. November 2011 zum Festspielhaus, in dem der Stadtrat festgeschrieben hatte, dass die Baufinanzierung bis Mitte des Jahres 2012 stehen muss. Wenn bis dahin keine Klarheit über die Finanzierung herrscht, wird Beethovens 250. Geburtstag im Jahre 2020 danach in einer sanierten Beethovenhalle gefeiert.

Für die Millionen schweren Sanierungskosten wird die Stadt allerdings nicht auf potente Sponsoren hoffen dürfen. Grießl wies ausdrücklich darauf hin, dass die Spenden nicht für die Sanierung der Beethovenhalle eingesetzt würden. Für den Fall eines Scheiterns der Festspielhaus-Initiative gibt es eine Rückzahlgarantie. In der nächsten Zeit wollen Grießl und seine Freunde die Anstrengungen über Bonn und die Region hinaus erweitern. Ehrgeiziges Ziel ist es, 5000 Bürger zu gewinnen, die bis 2017 jeweils 5000 Euro für den Festspielhausbau spenden.

Kleinere wie auch größere Beträge sind ebenfalls möglich. So sollen 25 Millionen Euro für den Bau zusammenkommen, dessen Gesamtkosten auf 90 Millionen Euro berechnet werden. Von der Post steht weiterhin die Zusage für 30 Millionen Euro, weitere 25 Millionen Euro soll die Akquise eines Großsponsors durch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch einbringen.

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