Ingolf Lück mit neuem Programm "Ich hoffe, es wird keine Zangengeburt"

BONN · Am Mittwoch, 11. Dezember, präsentiert Ingolf Lück mit Witz und Schnodderschnauze sein neues Solo-Programm im Pantheon. Im GA-Interview verrät er Details über "Ach Lück mich doch!".

Herr Lück, lassen Sie uns über Ihr Programm reden...
Ingolf Lück: Ich gebe Ihnen mein erstes Interview dazu. In Bonn ist eine der ersten Vorpremieren. Diese Phase ist spannend. Die Zuschauer in Bonn sind also bei der Geburt dabei. Und wir hoffen alle, dass es keine Zangengeburt wird.

Das ist also noch ein Prozess?
Lück: Ja, 40 Prozent eines Programms sind Vorbereitung, sind klassische Theaterproben. Der Rest kommt erst, wenn das Publikum da ist. Man hat also Geschichten, von denen man denkt, die sind wahnsinnig interessant. Und dann sieht man im Publikum Gähnen. Oder man hat Gags, die hätte man beinahe bei der Hauptprobe rausgeschmissen. Und die Leute lachen sich darüber schlapp.

"Ach Lück mich doch" ist eine Art Bilanz-Ziehen für Sie?
Lück: Ja, sicher. Mein letztes Programm "Lück im Glück" war die Bilanz des Familienmenschen Ingolf Lück. Und jetzt ist es der größere Rundumschlag. Mein Leben war ja immer begleitet durchs Fernsehen. Mitte der Achtziger war zum Beispiel meine Formel-Eins-Zeit, ab den Neunzigern war die Wochenshow dran. Dann gehe ich ins Heute. Es wird also eine Zeitreise durch die Generation Lück mit allem, was dazugehört. Aber eigentlich wollte ich ja gar nicht so viel verraten...

Kommt auch der Spot des Gesundheitsministeriums vor, als Hella von Sinnen an der Kasse bei Ihnen laut durchs Geschäft fragt: "Tina, was kosten die Kondome?"
Lück: (lacht) Ja, natürlich. Das war 1990. Ich kriege heute noch Google Alerts, wo das aufgegriffen wird.

Ihr Untertitel heißt: Eine TV-Nase macht sich frei?
Lück: Der Titel war eigentlich zweite Wahl. Ich hatte einen anderen, den ich in Ihrer Zeitung nicht zitieren kann. Da haben die Frauen in der Familie gestreikt.

Die Tochter aus dem erzbischöflichen Kölner Gymnasium war dagegen?
Lück: Ja. Zurück zur Nase. Sich frei machen. Wenn man seine Geschichte aufarbeitet, hat das doch immer was mit Befreiung zu tun.

Über Ihre Nase wollten Sie jetzt also nicht sprechen?
Lück: Meine Nase? Doch, wenn die Natur einem so hervorstechende Merkmale geschenkt hat, wäre man ja blöd, wenn man sie nicht ausnutzt.

Sie waren ein dickes Kind?
Lück: Ich war so dick wie Otfried Fischer, das Ganze aber auf nur anderthalb Metern. Also lange Nase und dickes Kind. Quasi zwangsweise hielt ich mich so in der Schule immer im Hintergrund auf. Beim Sport war ich der Letzte. Und bei Schönheitswettbewerben war ich nicht unter den ersten Zehn. Da beobachtet man halt viel, das hat mir genützt.

Und irgendwann kamen Sie dann auch äußerlich wie Phönix aus der Asche...
Lück: (lacht). Ich glaube nicht. Vielleicht kommt das ja noch. Wir gucken in meinem Programm ja auch in die Zukunft. Ich spreche auch über Schönheitsoperationen.

Sie haben Philosophie, Germanistik und Pädagogik studiert?
Lück: Ja, auf Lehramt. Doch dann hat mich die Leidenschaft, die dann später zum Beruf geworden ist, da 'rausgetragen. Wenn man im Seminarraum sitzt und davon träumt, auf der Straße mit drei Bällen zu jonglieren, dann muss man sich irgendwann sagen: Ich nehme die drei Bälle und stelle mich 'raus. Ich hatte dann so viele Auftritte, dass ich keine Zeit mehr fürs Studium hatte.

Letzte Frage: Westfale und Humor, das muss ja nicht unbedingt zusammenpassen?
Lück: (seufzt). Ich bin ja sogar Ostwestfale. Ich habe nicht nur das Fahle vom Westfalen, sondern auch noch das Ostische dazu. Ich sitze also humormäßig zwischen allen Stühlen.

Hat Ihnen aber nicht geschadet.
Lück: Nein, ich spiele meine Programme ja auch gerne in Bielefeld und sag' mir: Wenn Du's da schaffst, schaffst Du's überall.

Info

Karten (16,40 und 20,80 Euro) für die Show am Mittwoch, 11. Dezember, 20 Uhr im Pantheon, Bundeskanzlerplatz, gibt es in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

Zur Person

Ingolf Lück, 1958 in Bielefeld geboren, ist Schauspieler, Regisseur und Comedian. Aus dem Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik heraus wurde er bei Theaterauftritten in den Achtzigern für das Fernsehen entdeckt. Sein Spruch "Danke, Anke" als Anchorman der TV-"Wochenshow" wurde legendär. Er arbeitet als Moderator von TV-Shows und tourt bundesweit mit Soloprogrammen. Er lebt mit seiner Familie in Köln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort