Hohes Niveau beim musikalischen Nachwuchs

Jugend-musiziert-Preisträger stellen sich in der EMA-Aula vor

Bonn. Einen Teilnehmer-Rekord vermeldete Uwe Gäb, Vorsitzender des Regionalausschusses Bonn/Euskirchen von "Jugend musiziert" zur Eröffnung des ersten der beiden Bonner Preisträgerkonzerte: 200 Jungen und Mädchen haben an dem vom Deutschen Musikrat ausgerichteten 45. Regionalwettbewerb teilgenommen.

Bürgermeister Peter Finger forderte vor dem Hintergrund einschneidender Sparmaßnahmen auch im Kulturbereich: "Die Politik sollte viel mehr für Musik tun". Das habe auch mit "Wertevermittlung an den Nachwuchs" zu tun, ergänzte Thomas Saltz von der Sparkasse KölnBonn, der den Gewinnern des Wettbewerbs die Förderpreise seines Hauses überreichte.

Im Konzertsaal Wegeler-Strasse des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums waren die Gewinner je eines ersten Preises bei der Solowertung Klavier und Harfe sowie Bläserensemble aus den Altersgruppen II (11-12 Jahre), III (13-14 Jahre, IV (15-16 Jahre) V (17-18 Jahre) und VI (19-21 Jahre) zu hören.

Mit einem spritzigen Jazz-Duett für zwei Trompeten sorgten Christian Heitfeld und Fabian Brümmer der Gruppe II die Einstimmung. Der jüngste Vertreter der Gruppe II im Fach Solo-Klavier, Fabrice Beaumont, startete mit Takács' lustigem Ragtime "Wenn der Frosch auf Reisen geht?" und bewies mit Griegs rasantem "Kobold" technisches Können. Mit energischem Temperament ging Henriette Löschner das d-Moll-Capriccio von Brahms an, Artem Schakbasian schien Chopins f-Moll-Polonaise ein reines "Kinderspiel". In der Gruppe III wusste Martin Wiegel mit Poulencs schalkhafter "Melancholie" zu beindrucken und Sie-Myung Kim mit der rasend schnellen c-Moll-Etüde von Chopin.

Jia-Xi Liu (Gruppe IV) brannte mit Debussys "Feux d'artifice" ein virtuoses Klangfeuerwerk ab, und Kevin Anderwaldt (Gruppe V) steuerte zum Abschluss mit Rachmaninows Études tableaux c-Moll ebenfalls nahezu Akrobatisches bei. Eine reife interpretatorische Leistung legte Thanh Mai Nguyen (Gruppe VI) mit Martins unerhört schwieriger Prélude Nr. 8 vor.

Im Fach Harfe hatte sich mit Daniel Noll (Gruppe III) überraschend ein Junge den ersten Preis erspielt und stellte sein Können unter anderem mit "Oriental Dance" von Chatschaturjan im wahrsten Sinne des Wortes: "schlagkräftig" unter Beweis. Lea Maria Wirtz (Gruppe V) beeindruckte mit einer klangreichen Sonatina von Mortari.

Drei Bläser-Ensembles konnten sich einen ersten Preis erspielen: Sophia Gesterkamp, Pia Keinenburg und Clara Vreden, Blockflöte (Gruppe III) punkteten bei der Bearbeitung von Fr. Gillis' "Coon Hollow Capers" mit einem kleinen Show-Element, und das Quartett aus Sophie Berke, Dina Grossmann, Christina Hahn und Natalie Unruh (Gruppe V) hatte sich mit "Dance Macabre" Zeitgenössisch-Minimalistischem von Dorothée Hahne angenommen - samt komputergenerierter Sphärenklänge. Das Horn-Trio aus Bruno Baumann, Stefan Conzen und Peter Walravens (Gruppe V) glänzte mit "Thema con variationi" von Duvernoy. Insgesamt eine beeindruckende Lesitung aller Preisträger.

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