Hochpeinlicher Abgang: Markus Maria Profitlich in der Springmaus
Im legendären Ensemble der "Wochenshow" von Sat.1 war er der Mann fürs Grobe. In seinem aktuellen Bühnenprogramm "Live!" war nun ein Markus Maria Profitlich mit erschreckend unoriginellen, lahmen und einfallslos inszenierten Sketchen zu sehen.
Bonn. Im legendären Ensemble der "Wochenshow" von Sat.1 war er der Mann fürs Grobe. Er hatte nicht den intellektuellen Touch eines Bastian Pastewka, nicht die clowneske Melancholie eines Marco Rima, nicht die enorme Wandlungsfähigkeit eines Ingolf Lück. Und natürlich sah er nicht so gut aus wie Anke Engelke.
Markus Maria Profitlich war der schwergewichtige, laut schnaufende, aufbrausende Comedy-Berserker. Er verkörperte den zupackenden Humor, oft Brachialhumor. Das machte er übrigens ganz hervorragend.
Im ausverkauften Haus der Springmaus war nun ein Markus Maria Profitlich zu erleben, der immer noch orgiastisch grimassiert, seine Augen wie Tischtennisbälle hervorquellen und rotieren lässt und die Arme vom Körper abspreizt, als hätte er Rasierklingen in seinen Achselhöhlen befestigt.
"Live!" heißt sein aktuelles Bühnenprogramm, in dem sich versierte Kollegen wie Thomas Hackenberg oder Ingrid Einfeldt als stichwortgebende Lakaien verdingen und der langjährige künstlerische Weggefährte Andy Muhlack die Klangkulisse besorgt. "Ich weiß genau, welche Unterhose ich anhabe. Die von gestern": In dieser Güteklasse bewegen sich die abgestandenen Gags.
Die meisten Sketche sind erschreckend unoriginell, lahm geschrieben, einfallslos inszeniert. Die wenigen Ausnahmen (Tiefkühlkostvertreter im Horror-Haus) gehen völlig unter, oder eine unsägliche Flatulenz-Pointe versaut eine bis dahin recht amüsante Nummer. Als Zugabe kommt eine unmotivierte Samba-Nummer, und Profitlich dreht dem Publikum beim Abgang das entblößte Hinterteil hin. Verzichtbar und hochpeinlich.
