"Highlights des internationalen Tanzes" ab September in Bonn

Der Tanz ist für das Theater Bonn längst kein Sorgenkind mehr. 16 140 Besucher sind in dieser Saison bereits ins Opernhaus gekommen, sagte Generalintendant Klaus Weise am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Saison der "Highlights des internationalen Tanzes".

"Highlights des internationalen Tanzes" ab September in Bonn
Foto: Theater Bonn

Bonn. Der Tanz ist für das Theater Bonn längst kein Sorgenkind mehr. 16 140 Besucher sind in dieser Saison bereits ins Opernhaus gekommen, sagte Generalintendant Klaus Weise am Mittwoch bei der Vorstellung der neuen Saison der "Highlights des internationalen Tanzes".

Das entspricht einer Platzauslastung von 93 Prozent. Diese beeindruckenden Zahlen bringen dem Theater gut eine halbe Million Euro ein, so dass Weise die ambitionierte Gastspielreihe mit dem vergleichsweise geringen Beitrag aus dem Etat von 150 000 Euro stemmen kann.

Ein Modell für den Betrieb von Oper und Schauspiel möchte Weise in der Gastspielreihe freilich nicht sehen. "Ich warne davor, das auf die anderen Sparten zu übertragen", sagte er. Der Spareffekt sei da wegen des größeren technischen Aufwandes sehr viel geringer.

Für Weise ist das Gastspielmodell auch aus einem anderen Grund nicht ideal: "Wir leben von der Infrastruktur, die andere vorhalten." Darin ist er sich einig mit seinem Stellvertreter Burkhard Nemitz, der für die Tanz-Reihe verantwortlich ist. Gleichwohl lässt der Ehrgeiz nicht nach, in Bonn eine qualitätvolle Tanz-Spielzeit zu bieten.

Eröffnet wird die Saison am 29. September gleich mit einer Uraufführung, wenn die Cedar Lake Company aus New York die Choreografie "Violet Kid" des israelischen Choreografen Hofesh Shechter vorstellt.

Insgesamt präsentiert das Theater 2011/12 neun Produktionen, darunter alte Bekannte wie das Balé da Cidade de Sao Paolo, das in deutscher Erstaufführung das Stück "Paradise Lost" mitbringt (8.11.). Sein Bonn-Debüt gibt das Batsheva Ensemble aus Israel. Es gastiert am 6. Dezember mit Ohad Nahrins "Deca Dance". Die italienische Spellbound Dance Company will ihr Publikum (6./7.1. 2012) mit einer Choreografie zu Vivaldis "Vier Jahreszeiten" gewinnen.

Musik von Bach liegt Heinz Spoeris abendfüllender Choreografie "Goldberg-Variationen" zugrunde, die das Zürich Ballett am 2. und 3. Februar 2012 tanzt. Nach dem Ballet Preljocaj aus Frankreich am 2. und 3. März folgt am 29. März kommenden Jahres ein Auftritt von Alain Platels belgischem Ensemble "Les Ballets C de la B", das Koen Augustijnens "Au-delà" aufführt. Die Junior Company des Bayerischen Staatsballetts beendet am 14./15. Juni die Tanz-Saison.

Ein Novum ist das Festival "Maitanztage Bonn" vom 9. bis 31. Mai 2012. Das Ailey II aus New York zeigt mit Alvin Aileys "Revelation" einen 50 Jahre alten Klassiker und mit "Hunt" eine neue Choreografie des designierten Ailey-Chefs Robert Battle (22./23.5.). Außerdem dabei: Philippe Decouflés Compagnie DCA (9./10.5.), die Compagnie Marie Chouinard (17./18. 5.) sowie "Les Grands Ballet Canadiens de Montréal" (30./31.5.).

Für Fans des klassischen Tanzes kommt am 9./10. Dezember 2011 das Russische Nationalballett mit dem "Nussknacker". Ob die geplanten vier Vorstellungen des Marijnsky-Theaters zu realisieren sind, ist noch offen. Sollte der Regierungspräsident seine Genehmigung für eine Aufführung von "Romeo und Julia" an Karfreitag verweigern, sei das Gastspiel nicht zu finanzieren, sagte Weise.

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