Heitere Farbwelten

Willy Meyer-Osburg in der Bonner Galerie Pudelko

Bonn. Zwei wesentlich von der Kunst geprägte, jedoch sehr verschiedene Lebensräume hat Willy Meyer-Osburg erfahren - Worpswede und Köln. Und wenn nun die eher melancholische norddeutsche Landschaft und das muntere Rheinland in seiner Künstlerseele miteinander gerungen haben, dann hat dieses ganz offenkundig gesiegt.

Denn die Ausstellung mit Bildern, Arbeiten auf Papier und Buchobjekten in der Galerie Pudelko vermittelt vor allem eine heitere, fast südländisch anmutende Farbwelt. Und selbst da, wo der Maler Meyer-Osburg fast schwarze Flächen auf die Leinwände bringt, durchbricht er die dunkle Schwere durch leuchtende Farbexplosionen.

Nicht allein dieses packende Kolorit, das eigentliche Thema seiner Bilder, auch seine Techniken bestimmen die Qualität. Willy Meyer-Osburg verknüpft Aquarell, Ölfarbe und Collage auf ein und demselben Bildgrund. Die Collagen aber bestehen nicht aus Fundstücken; sie stammen vielmehr aus dem Atelier des Künstlers, der sie eigenhändig bemalt und beschnitten hat.

In den Mappenwerken des Künstlers, gleichsam Büchern ohne Worte, durchdringen sich grafische und malerische Elemente. Es ist nicht leicht zu entscheiden, ob man den bedruckten Leinen-Einbänden oder ihrem Inhalt, nach Art von Klappaltären gefaltete Arbeiten auf Papier, den Vorzug geben soll. Während sie ausschließlich Unikate darstellen, hat Meyer-Osburg sein Künstlerbuch "The Tempest" nach Shakespeare in einigen Exemplaren autorisiert.

Galerie Pudelko, Bonn, Heinrich-von-Kleist-Straße 11, bis Mitte Mai; Mo bis Fr 10- 13 und 15-18.30, Sa 10-14 Uhr; Katalog 8 Euro.

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