Premiere am 8. November Die „Kollegen“ präsentieren ihr drittes Programm im Haus der Springmaus

Bonn · Am 8. November ist Premiere: Die „Kollegen“ präsentieren im Haus der Springmaus in Bonn ihr drittes Programm, in dem sie das Büroleben auf die Schippe nehmen. Dafür wird momentan noch eifrig geprobt - und gekürzt, wie Macher Andreas Etienne verrät.

 „Kollegen“ aus dem Bürobiotop: Michael Müller, Cosima Seitz und Andreas Etienne.

„Kollegen“ aus dem Bürobiotop: Michael Müller, Cosima Seitz und Andreas Etienne.

Foto: Haus der Springmaus

Normale Gestalten? Gibt es bei Andreas Etienne, Michael Müller und Cosima Seitz nicht. Nur skurrile Figuren mit mehr oder weniger absonderlichen Hobbys und zahlreichen Eigenheiten, dank derer ein gepflegtes Miteinander mindestens eine Herausforderung und meistens ein Desaster darstellt. Fürs Berufsleben reicht es trotzdem. Oder fürs Kabarett. Im Haus der Springmaus arbeitet das Trio derzeit „am dritten Teil der ‚Kollegen‘-Trilogie“, wie Hausherr Etienne lachend bekennt. „Seit Anfang Oktober proben wir sechs Tage die Woche“, ergänzt der Kabarettist. Am 8. November ist schließlich Premiere – und bis dahin gibt es noch einiges zu tun.

Wie üblich ist das Tempo des Programms hoch. Eine verrückte Nummer folgt auf die nächste, mal im Büro, dann wieder im voll automatisierten Auto oder natürlich in der Schule, wo derzeit händeringend Quereinsteiger gesucht und Querköpfe gefunden werden. „Wir spielen da nicht nur die verbliebenen Lehrer, sondern auch die Neuzugänge, was für uns viele Kostümwechsel bedeutet und ganz schön anstrengend ist, aber auch unglaublich viel Spaß macht“, erzählt Etienne. „Allerdings liegen wir allein mit diesem Sketch bei um die 40 Minuten; daher sind wir gerade fleißig am Kürzen.“

Neue Nuancen von Cosima Seitz

Andererseits hat das Trio zusammen mit Regisseur Hans Holzbecher einige Nummern eingebaut, die ursprünglich für ein Karnevalsprogramm gedacht waren, aber nie realisiert werden konnten. „Eine davon basiert auf einem Gespräch zwischen zwei Bestattern, das ich tatsächlich mal mit angehört habe, als ich bei der Prinzenproklamation im Gürzenich in Köln war“, erinnert sich Etienne. „Während im Saal geschunkelt wurde, standen diese beiden Herren draußen und haben tatsächlich abgesprochen, wer wen unter die Erde bringen dürfe, wenn drinnen alle tot umkippen würden. Ich stand am Nachbartisch und musste sehr an mich halten, um nicht laut loszuprusten. Solche Geschichten kannst du dir einfach nicht ausdenken.“

Natürlich werden auch die im Bürobiotop häufig auftretenden Platzhirsche im Laufe des Abends in ihre Schranken verwiesen. Nicht ohne Grund lautet der Titel des Programms „Das Ende der Schonzeit“. Doch auch Cosima Seitz, die seit knapp drei Jahren im Springmaus-Ensemble ist, kann längst nicht mehr auf Welpenschutz plädieren. Nicht, dass sie es nötig hätte, wie Michael Müller betont: „Cosima ist noch einmal kreativer und aktiver geworden als beim Rheinkabarett oder beim ‚Skalpell der Leidenschaft‘“, sagt er. „Sie hat einige Nummern geschrieben und bringt so neue Nuancen ein.“

Ist nach dem dritten „Kollegen“-Teil wirklich Schluss?

An denen jetzt im Detail gefeilt wird. „Hans Holzbecher hat das Talent, aus jeder Figur noch ein bisschen mehr herauszukitzeln und uns immer wieder mit Detailfragen zu sticheln“, erzählt Etienne. „Manchmal macht er das so lange, bis es nervt, aber das Ergebnis spricht stets für sich.“ Selbiges kann das Publikum ab dem 8. November im Haus der Springmaus erleben. „Danach ist Schluss mit den Kollegen“, sagt Etienne. „Die Trilogie ist abgeschlossen, der dritte Teil ist das Finale.“

Wirklich? „Och, ich weiß nicht“, gesteht Müller und lacht. „Das sagt Andreas eigentlich nach jedem Programm. Wir warten mal ab. Derzeit machen wir uns darüber keine Gedanken, wir sind voll im Probenmodus. Aber sagen wir mal so: Totgesagte leben länger.“

Info: „Kollegen – das Ende der Schonzeit“ mit Andreas Etienne, Michael Müller und Cosima Seitz, Bonn-Endenich, Haus der Springmaus, 8. bis 10. November sowie mehrere Termine im Dezember, Karten ab 28,50 Euro plus Geb. unter ga.de/tickets

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