"Harvard Krokodiloes" sorgen im Regierungsbunker für Gänsehaut

A-capella-Gruppe der "Harvard Krokodiloes" singen und tanzen für Fürstenfamilie zu Sayn-Wittgenstein-Sayn in Ahrweiler

"Harvard Krokodiloes" sorgen im Regierungsbunker für Gänsehaut
Foto: Martin Gausmann

Ahrweiler. Gänsehautgefühl ist nichts Neues beim Besuch in der Dokumentationsstätte Regierungsbunker in Ahrweiler.

Am Freitag allerdings waren es nicht nur die Geschichte und die fröstelnden zwölf Grad Raumtemperatur, die an der unterirdischen historischen Stätte erschauern ließen, sondern auch der Gesang von 13 jungen Amerikanern, der bewegte und die selber teils sehr bewegt waren. Von einer verlorenen Liebe und vom Lebensende auf dem Weg in den Himmel sangen die "Harvard Krokodiloes" auf der Aussichtsplattform am Ende des Museumstraktes.

Die schier endlose blanke Röhre, die bis Marienthal führt, im Rücken, nutzen sie das ausgeprägte Echo und ließen Textzeilen wie "far from the peaceful village" (weit weg vom friedlichen Dorf) oder "world of war" (Welt des Krieges) nochmal so deutlich in den Ohren ihrer Zuhörer widerhallen. Das Publikum war klein, aber völlig gebannt. Zu ihnen gehörten Fürstin Gabriela und Fürst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn und ihre Kinder.

Das Fürstenpaar hatte den Bunkerbesuch auch initiiert, denn die die A-capella-Gruppe der renommierten Harvard Universität ist seit mehr als 20 Jahren regelmäßig Gast auf Schloss Sayn, und der Fürst selbst hat in Harvard studiert und ist Vorsitzender der Organisation Europa Nostra Deutschland, die die Dokumentationsstätte im Juni mit dem europäischen Kulturerbe-Preis auszeichnete.

"Es fühlt sich an, als ob du in die Ewigkeit singst", erklärte Jackson Kernion nach den drei Liedern. Der 19-jährige Vorsänger hatte nach einer Bunkerführung als erster seine Stimme zur irischen Ballade "Down by the Sally Gardens" erhoben und beschrieb später, dass er nie etwas ähnliches erlebt oder besichtigt habe. Alle 13 Sänger waren beeindruckt, aber auf Fürsten-Wunsch sangen sie auch noch das heiterere "Runaway" mit Choreografie, Tanz und Hebefiguren.

Der Kurzauftritt der "Harvard Krokodiloes" war ein gelungener Test für weitere Livemusik im Bunker, bilanzierte Museumschefin Heike Hollunder, und Sänger Jamie McKeever fand gar: "Ich würde hier gern eine CD aufnehmen: Live from the Bunker".

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