Bonner Galeristin Margarethe Posselt Geschenke für das Arp-Museum Bahnhof Rolandseck

bonn/Remagen · Die Bonner Galeristin Margarethe Posselt hat dem Arp-Museum Bahnhof Rolandseck Kunst aus ihrer Sammlung geschenkt.

 Glückstag in Rolandseck: (von links) Ministerin Doris Ahnen, die Sammler Margarethe und Klaus Posselt, Landrat Jürgen Pföhler und Museumschef Oliver Kornhoff vor Bildern von K. O. Götz.

Glückstag in Rolandseck: (von links) Ministerin Doris Ahnen, die Sammler Margarethe und Klaus Posselt, Landrat Jürgen Pföhler und Museumschef Oliver Kornhoff vor Bildern von K. O. Götz.

Foto: Martin Gausmann

"Ein paar Bilder habe ich noch", verrät die langjährige Bonner Galeristin Margarethe Posselt. Seit dem vergangenen Jahr beglückt sie mit ihrer Sammlung, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Klaus Posselt aufgebaut hat, bundesdeutsche Museen. Das Frankfurter Städel und das Kunstmuseum Bonn sind durch das Ehepaar Posselt zu kostbaren Schenkungen gekommen, wobei die Mäzene jeweils darauf achteten, dass es Anknüpfungspunkte zu den Museumssammlungen gibt.

Am Dienstag knallten im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck die Sektkorken. Das Ehepaar Posselt übergab der rheinland-pfälzischen Kulturministerin Doris Ahnen und dem Arp-Museumschef Oliver Kornhoff 21 Werke der Künstler K.O. Götz, Erwin Wortelkamp und Victor Vasarely.

Der im rheinland-pfälzischen Waldbreitbach lebende prominente Informel-Maler Götz und der im Westerwald geborene Bildhauer Erwin Wortelkamp sind bereits im Arp-Museum mit Ausstellungen gewürdigt worden und auch in der Sammlung vertreten. "Als nachhaltige und gewichtige Ergänzung unserer Sammlung" bezeichnete Kornhoff die Schenkung, "ein glücklicher Tag für das Arp-Museum". Kornhof wies auch darauf hin, dass sich Götz und der Patron des Museums, Hans Arp, 1953 kennen und schätzen lernten.

Neben einem seltenen Stahlrelief kommen durch die Schenkung Gouachen und großformatige Lithographien von Götz sowie Holzskulpturen und Zeichnungen Wortelkamps ins Museum. Sie werden derzeit in dem Gang neben der Kunstkammer Rau präsentiert.

Die Arbeiten von Vasarely sollen zu einem späteren Zeitraum gezeigt werden. Kornhoff wertete das Engagement des Ehepaars Posselt auch als Bestätigung für das junge Arp-Museum, das vor fünf Jahren eröffnet wurde und sich ohnehin bei Sammlern großer Beliebtheit erfreue. Kornhoff beziffert den Wert der verschiedenen in Rolandseck versammelten Leihgaben auf 3,5 Millionen Euro.

Auch Kulturministerin Ahnen lobte das bürgerliche Engagement der Posselts und als Bestätigung für das Arp-Museum. Kleiner Hinweis und Botschaft an Kornhoff: "Die Besucherzahlen halten wir für steigerungsfähig." Das Ehepaar Posselt zog 1973 von Frankfurt nach Bonn, wo Margarethe Posselt 1992 den "Kunstraum MI Posselt", eine der interessantesten Galerien der Stadt, gründete. In den 90er Jahren begann auch die freundschaftliche Beziehung zum Bahnhof Rolandseck.

"Ich hatte eigentlich nie die Absicht zu sammeln", sagte sie dieser Zeitung, "erst Ende der 80er Jahre begannen wir gezielt nach Kriterien Kunst zu erwerben." Auf rund 400 Werke wuchs die Sammlung an, die sich auf abstrakte Malerei und Zeichnungen sowie auf Skulpturen konzentrierte. Das Gros der Sammlung, insbesondere die kostbaren Gemälde des deutschen Informel, ging an das Städel in Frankfurt.

Im Mai vergangenen Jahres freute man sich dort über 13 Gemälde, neun Skulpturen und 48 Grafiken, darunter gestische Bilder von Götz und Schultze sowie luzide Grafiken von Altenbourg, Beuys, Glöckner und Fritz Klemm. Mit der aktuellen Präsentation ihrer Schenkung im neuen Städel-Anbau ist Posselt nicht so glücklich.

Und ich bin enttäuscht, dass man meinen schönen Hoehme nicht zeigt." Das Kunstmuseum Bonn hatte im Januar diesen Jahres rund 150 Papierarbeiten von Karl Bohrmann, Werner Haypeter, Martin Noël, Petra Siering, Douglas Swan und anderen sowie Fotoarbeiten von Renate Brandt bekommen.

Und was passiert mit dem Rest? Natürlich bleibt einiges in der Wohnung des Ehepaars. Die Posselts leben mit Kunst. Und eine Schenkung soll es auch noch geben. Sie geht nach Dresden, umfasst Werke von Glöckner und Altenbourg.

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