Oper in Bonn Generalintendant Helmich will das "schiefe Bild" von seinem Haus korrigieren

BONN · Generalintendant Bernhard Helmich will das "schiefe Bild" korrigieren, das nach seiner Wahrnehmung in der Öffentlichkeit von Oper und Theater vorherrscht. "Das Image der Oper hat viel mit der Historie zu tun, als die Bonner Kultur noch reich vom Bund bezuschusst wurde", ist Helmich sicher.

Generalintendant Bernhard Helmich führt die Geschicke des Theaters bis 2018.

Generalintendant Bernhard Helmich führt die Geschicke des Theaters bis 2018.

Foto: Horst Müller

"Solche Geschichten wirken unglaublich lange nach. Wir müssen selber alles tun, um zu zeigen, dass die Oper für alle da ist, alle Bildungsschichten, alle Bürger dieser Stadt und der Region."

Die Zeiten der "goldenen Wasserhähne" seien längst vorbei. Die habe es in der Vergangenheit sicherlich gegeben. "Daher kann ich den Unmut verstehen, weil sich solche Bilder festgefressen haben." Allerdings verwahre er sich gegen den Vorwurf, es herrsche immer noch Verschwendungssucht auf den Bühnen der Stadt Bonn.

"Der Vorwurf, wir hätten 100.000 Euro nur für ein neues Logo ausgegeben, ist kompletter Schwachsinn. Wir haben uns zwar ein neues Logo gegeben, allerdings sind in dieser Summe sämtliche Druckerzeugnisse drin - von den Visitenkarten über die Plakate und die Broschüren. Ich halte das für durchaus angemessen", so der Generalintendant. Die Zeiten der Extravaganzen gehörten der Vergangenheit an.

Zum angestrengten Bürgerbegehren, das eine drastische Kürzung des Theateretats fordert, sagte Helmich: "Ich bin nicht für einen Konfrontationskurs. Der ist in dieser Stadt lange genug gepflegt worden." Dennoch müsse man doch feststellen, dass es ein großes und begeistertes Opernpublikum gebe.

Die Initiatoren hätten das Bild, die Oper bediene nur eine kleine Gruppe der Eliten. Man könne natürlich die Zuschüsse pro Eintrittskarte rechnen und komme auf einen Betrag, der "im Moment hoch ist". Aber das Theater sei "auf dem Weg, zu einer Zuschusshöhe zu kommen, die sich mit anderen Häusern vergleichen lässt".

Helmich: "Wir werden in Zukunft noch stärker zeigen, dass wir für die Bürger da sind." Dazu gehörte etwa ein familienfreundliches Angebot wie "Pinocchio". Außerdem seien zwei Theaterpädagoginnen engagiert worden, die "großartige Konzepte" ausgearbeitet hätten. "Wir werden bei der theaterpädagogischen Arbeit noch stärker mit dem Beethoven Orchester zusammenarbeiten", sagte Helmich. Das Konzept werde er zur nächsten Spielzeit vorstellen.

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