Paul Panzer in der Beethovenhalle Gelobt sei die Steinzeit

BONN · An Bühnenbild und Intro lässt sich oftmals der Status eines Comedians ablesen. An der Nachfrage natürlich auch. Paul Panzer alias Dieter Tappert gelingt es inzwischen mühelos, die Beethovenhalle an zwei ausverkauften Abenden hintereinander zu bespielen.

Die Kulisse auf der Bühne erinnert an Monumentalfilme: eine gigantische Steilwand in Felsplatten-Optik. Und die Intro liefert zu martialischem Kinotrailer-Gedonner das kernige Organ des Synchronschauspielers Klaus-Dieter Klebsch, der deutschen Stimme von Hugh "Dr. House" Laurie und Alec Baldwin.

Es geht natürlich ums Eingemachte: um die Evolution und um die Zukunft der Menschheit. Paul Panzer hat sich für sein aktuelles Bühnenprogramm "Alles auf Anfang" also durchaus etwas vorgenommen, das Publikum frisst ihm dabei von der ersten Sekunde an aus der Hand. "Wir haben den Bezug verloren", sagt er über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens.

"In der Steinzeit war das anders. Das war rauer, natürlicher." Der Bogen zum Höhlenmenschen ist ein durchgehendes dramaturgisches und pointentechnisch effektives Mittel, auch wenn das in der gegenwärtigen Comedyszene nicht unbedingt schreiend innovativ ist.

Macht aber nichts. Panzer beweist, dass er ein großartiger Komödiant ist, weil er Zivilisationsspott und Gesellschaftskritik exzellent auf sein Biedermeierleben herunterbrechen kann. Die Frage nach dem Sinn des Lebens, wiederholt in den Raum gestellt, vermag aber auch er nicht befriedigend zu beantworten.

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