Geistreiche Illusion im Pantheon

BONN · Bardowicks zeigte im Pantheon nicht nur superbe Comedy-Zauberei, sondern auch eine von Sentenzen gespickte Moderation des Prix Pantheon Spezial, in dem sich frühere Nominierte des bundesweit wichtigsten Kabarett-Nachwuchspreises versammelten.

Den guten, alten Kartentrick-Klassiker ("Ziehen Sie eine Karte aus dem Stapel, schreiben Sie Ihren Namen darauf und stecken Sie die Karte dann zurück in den Stapel") kann man als Zauberkünstler nicht mehr wirklich bringen, sofern man noch einen gewissen Restanspruch hat.

Es sei denn, man heißt Ken Bardowicks und vollführt genau diesen Klassiker ohne Zuhilfenahme beider (!) Hände. Bardowicks zeigte im Pantheon nicht nur superbe Comedy-Zauberei, sondern auch eine von Sentenzen gespickte Moderation des Prix Pantheon Spezial, in dem sich frühere Nominierte des bundesweit wichtigsten Kabarett-Nachwuchspreises versammelten.

Bardowicks' Freundin und er selbst seien viel unterwegs, bedauerlicherweise getrennt voneinander, plauderte der geistreiche Illusionist weiter. "Ich sage häufig: Oft sehen wir uns selten. Sie sagt stets: Immer sehen wir uns nie."

Ludger K, der "Berufsjugendliche im Ruhestand", lieferte Einblicke in das journalistische System hierzulande ("Das Schmiermittel aller Nachrichten ist Angst"). Nina Klopschinski betrieb charmantes "Liedermaching", unterstützt von Kontrabass und Cajón. Die Sängerin selbst spielte Gitarre und Ukulele und stand nach elf Jahren Pause wieder auf der Bühne im Pantheon.

Sie sang mit feinem Humor über extensives Faulenzen und aus dem Ruder laufende Familientreffen. Johannes Flöck punktete mit einem launigen Selbsterfahrungsbericht aus dem Kosmetikstudio, und Axel Pätz demonstrierte am Klavier lupenreines Musik-Kabarett, etwa ein treffsicheres Spottlied über Banker im Gewand von Schlagern der 1930er-Jahre.

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