Ausstellung Galerie Paqué widmet sich "Kunst und Erotik"

BONN · Ein amüsantes und gleichzeitig nachdenkliches Divertimento spioniert der Beziehungsvielfalt zwischen "Kunst und Erotik" in der Galerie Paqué nach. Geboten werden stichhaltige Einblicke in die Metallwerkstatt des im Elsass angesiedelten Engelbert Leichauer, eine malerische Suite von Aquarellakten (Otto von Kotzebue) sowie ein würziges Quodlibet des in der Fotografie beheimateten Hochschullehrers Christoph Valentien.

Forsch, direkt, offenherzig und durchaus humorvoll geht der 1950 in Nürnberg geborene Bildhauer auf "Das Erotische in der Kunst" (Untertitel der Schau) zu. Wie ornamentale Scherenschnitte oder kleine Bühnen wirken oxidierte Metallentwürfe, die vielfach die Plattform für figurative Miniaturinszenierungen bilden.

Stets aufs Neue in den Vordergrund gespielt werden amouröse Abenteuer und damit einhergehende akrobatische Glanzleistungen. Charme und Augenzwinkern grundiert gleichermaßen die dritte Ausstellungspartie. Ohne abzugleiten in Plattitüden beschwört der 1957 im schottischen Aberdeen geborene Profigrafikdesigner Valentien eine lustbetonte, psychoanalytisch gefärbte Szenerie herauf, sei es im naturhaften Dickicht einer suchbildartigen Wandtapisserie oder auf den kunterbunten Stoffbezügen einer Kissenschlacht.

Ganz andere Töne schlägt der 1936 in München geborene von Kotzebue an. Die fast durchgehend blau intonierten Porträtstudien pointieren vielfach Anmut, Grazie und Gedankenverlorenheit vorwiegend junger Mädchen. Raum und Figur zehren von der flüssigen, assoziationsstarken Aquarellkunst und der versierten Pinselzeichnung des Künstlers.

Musikstudio/Galerie Gabriele Paqué, Blücherstr. 14; bis 31. Dezember. Sa 14 bis 18 Uhr.

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