Konzert in Bonn Gabby Young sorgt in der Harmonie für gute Laune
Bonn · Normal ist an diesem Abend gar nichts. Noch nicht einmal die Zugabe. Denn es ist zunächst das Publikum, das selig "whose house are you in" singt, während Gabby Young und ihre Animals begeistert von der Bühne aus lauschen.
Klingt ja auch gut. Dank einer rotmähnigen Dompteuse, die mit viel Charme und sichtlichem Spaß an ihrem Circus Swing die Harmonie in eine Manege verwandelt. Und dabei einen musikalischen Konfetti-Regen nach dem anderen auf die Menge niedergehen lässt. Der wilde Mix aus Jazz, Pop, Gypsy-Folk, Polka, Chanson und Oper, mit dem die schräge Britin ein bisschen an Björk und Kate Bush erinnert, bringt mit seiner frechen Frische unweigerlich ein Lächeln auf das Gesicht eines jeden Zuhörers und vergrößert die Herde von Gabbys Fanimals von Song zu Song mehr.
Viele Balladen dominieren das Programm, Momente der Ruhe im sonst alltäglichen Trubel, die zugleich aber immer auch jenes Element des Besonderen bieten, mit dem Gabby in den vergangenen Jahren so erfolgreich war. Mal ist es ein Ukulelen-Orchester, dann wieder der Klang einer singenden Säge, erzeugt von Gabbys wandlungsfähigen, klassisch ausgebildeten Stimmbändern, die sowohl quietschen als auch jubilieren können, himmelhoch jauchzend und leise seufzend.
Das Publikum ist verzaubert von dieser Sirene mit den feuerroten Haaren, macht alles mit, singt im Wettstreit von Geige und Blechbläsern, genießt die Mariachi-Stimmung in "Horatio", die Country-Attitüde im selben Lied, wiegt sich beim Shanty "Another Ship" und gibt bei "Fear of Flying" zumindest gedanklich Starthilfe.