"Für das Lebensgefühl der Bonner ist die Museumsmeile wichtig"

SPD fordert Betriebsgesellschaft für den Museumsplatz - Fraktion spielt bei Pressekonferenz Alternativen durch

"Für das Lebensgefühl der Bonner ist die Museumsmeile wichtig"
Foto: Ingo Firley

Bonn. Privat veranstaltet, eine Nummer kleiner und keine "Big Shots" à la Elton John und Liza Minnelli.

Oder ein neues, eher an temporäre Konzert-Veranstaltungen wie "Tollwood" in München oder dem Mainzer "Zeltfestival" ausgerichtetes Konzept: Martin Schilling, Wirtschafts- und Wissenschaftssprecher der Bonner SPD-Fraktion, und der Vorsitzende des Wirtschafts-Ausschusses, sein Parteifreund Bodo Buhse, können sich verschiedene Alternativen für den Museumsplatz vorstellen.

"Für das Lebensgefühl der Bonner ist die Museumsmeile sehr wichtig", meinte Schilling am Montag bei einer Pressekonferenz zum Thema "Hat der Museumsplatz eine Zukunft?".

Unter Gesichtspunkten des Stadt-Marketings spiele die Bundeskunsthalle mit ihrem Ausstellungs- und Konzertprogramm eine wichtige Rolle, sie ist Werbeträger Nummer eins für Bonn. "Das Ergebnis kann sich sehen lassen", meint Schilling.

Und dann etwas kryptisch: "Manchmal muss man auch Spielräume ausreizen, um zum Ziel zu kommen." Wenn man sich in so hohen Sphären bewege, "dann wird die Luft auch mal dünner".

Erfolg rufe, so Schilling, Neider auf den Plan. Die sieht der SPD-Mann im Kölner Konzertklüngel und in berlinfreundlichen Politzirkeln - ohne konkreter zu werden.

Die Zukunft der Museumsplatzkonzerte kann er sich im Rahmen einer Betriebsgesellschaft vorstellen, an der örtliche Konzertveranstalter sowie die Stadt und die Bundeskunsthalle beteiligt sind.

Ein unternehmerisches Risiko könne die Stadt zwar nicht übernehmen, doch für eine Übergangszeit müsse sie sich stärker engagieren. "Auf die Dauer hat nur ein privatwirtschaftliches Modell Zukunft", meint Schilling, der sich des Risikos bewusst ist.

Über 50 000 Euro kostete etwa ein kürzlich stattgefundenes Konzert auf dem Platz, 15 000 Euro davon gingen für Miete inklusive Zelt drauf. Nicht eingerechnet sind Gagen oder Hotelkosten.

Von den lokalen Veranstaltern sei keiner in Sicht, der Logistik, Organisation und wirtschaftliche Investitionen allein stemmen könne, meinte Schilling.

Kommunalpolitisch steht der Prozess noch ganz am Anfang: "Wir warten erst einmal ab, was die Stadtverwaltung vorschlägt", meint Schilling, "dann werden wir weitersehen."

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