Bingobongo-Pingpong mit dem Publikum Fritz und Hermann luden zum politischen Aschermittwoch ins Pantheon

Bonn · "Jetzt lässt der mich in der Fastenzeit alleine", beklagt Fritz Litzmann alias Rainer Pause den Rücktritt von Benedikt XVI., und Kompagnon Hermann Schwaderlappen (Norbert Alich) glaubt zu wissen, was den Papst wirklich zu diesem Schritt getrieben hat: "Der hat Angst, dass seine Doktorarbeit in die Mangel genommen wird."

 Dave Davis in seiner Rolle als Motombo Umbokko.

Dave Davis in seiner Rolle als Motombo Umbokko.

Foto: dpa

"Fritz und Hermann moderieren vor ausverkauftem Hause den Politischen Aschermittwoch im Pantheon, der jedoch mit einem genuinen Politischen Aschermittwoch herzlich wenig zu tun hat. Der Abend ist vielmehr gut besetzte Mix-Comedy mit vereinzelten (polit-) kabarettistischen Spuren. Und um die soll es nachfolgend gehen.

Der selbstironische und clevere Ost-Westfale Thomas Lienenlüke präsentiert satirische Lieder über hochbegabte Kinder, Internetportale "für Singles mit Niveau" und twitternde Sozialdemokraten. Barbara Ruscher blickt auf den Rekordsprung des Felix Baumgartner aus 38 Kilometer Höhe zurück und meint: "Ein größenwahnsinniger Österreicher. Wenigstens hieß der Sponsor Red Bull und nicht NPD."

Außerdem lässt sich Frau Ruscher über das Bionade-Biedermeier in ihrem Heimatveedel Köln-Sülz aus und punktet ferner mit ihrem Blick aufs Betreuungsgeld der Regierungskoalition: "Es gibt Geld, wenn das Kind zuhause bleibt. Wieso gilt diese Prämie nur für Kitas, fragen sich viele Hauptschullehrer."

Das besitzt schon etwas von den pointierten Anmoderationen eines Friedrich Küppersbusch aus alten "ZAK"-Tagen. Der angesetzte Sebastian Pufpaff muss mit hohem Fieber das Bett hüten, was von vielen Zuschauern hörbar bedauert wird.

Für ihn springen gleich drei Kollegen ein. Radiomann René Steinberg kommentiert Politiker-Versprecher, Dave Davis schaut als Motombo Umbokko auch noch kurz herein und Thomas Kreimeyer praktiziert Bingobongo-Pingpong mit dem Publikum.

Love it or hate it. Zumindest gerät er an eine extrem ausgeschlafene Zuschauerin in Reihe eins. Statt Kreimeyers Frage nach Geschwistern zu beantworten, sagt sie mit Blick auf die Farbe seiner Lederschuhe: "Braun trägt man nur bis 17 Uhr." Selbst, wenn das bestellt gewesen sein sollte - amüsant, sehr amüsant.

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