Beethoven-Kinderfest in der Bundeskunsthalle "Freude schöner Götterfunken in cool"

Bonn · Christian Brunnert bringt am 21. Mai das erste Fest auf die Bühne.

 Kinderfest-Initiator Christian Brunnert.

Kinderfest-Initiator Christian Brunnert.

Foto: Barbara Frommann

Im Klassenzimmer der 4b in der Ludwig-Richter-Schule stapeln sich unzählige weiß bemalte Toilettenpapierrollen. "Ludwigs Locken", erklärt Lehrerin Isabel Koch und schmunzelt. Der zehnjährige Adrian Dix nimmt sechs der Rollen, die mit Fäden zusammengebunden sind, und setzt die selbstgebastelte Perücke auf. Über beiden Ohren baumeln jetzt drei weiße Locken herunter. Adrian hat fast ein bisschen Ähnlichkeit mit Beethoven.

Am 21. Mai findet in Bonn zum ersten Mal das Beethoven-Kinderfest statt. Sechs Bonner Schulen machen mit und haben sich in verschiedenen Projekten mit dem wohl berühmtesten Bürger Bonns beschäftigt. Die Projekte stellen die mehr als 200 Schüler dann in der Bundeskunsthalle vor. "Die Idee dahinter ist, die Kreativität der Kinder zu fördern und ihnen eine Bühne zu geben", sagte der Vorsitzende Christian Brunnert.

"Das muss nicht professionell sein, darum geht es nicht. Es wird berührend, vielleicht auch chaotisch aber in jedem Fall bunt!", führt der Solocellist des Bonner Beethoven-Orchesters weiter aus.

Die Marktschule bringt eine Schattenwand mit, die Königin-Juliana-Schule nimmt Beethoven mit an den Nordpol und die Schüler der Josefschule veranstalten eine Demonstration für Beethoven und seine Ideale. Eine musikalische Inszenierung gibt es von der Donatusschule und die Engelsbachschule reist mit dem Publikum in die Vergangenheit.

Ridwana Mohammed-Zain von der Ludwig-Richter-Schule hat sich mit ihrer Klasse gefragt, wie Beethovens Musik heutzutage klingen würde: "Wir führen Freude schöner Götterfunken in cool auf". In cool, das heißt die Kinder rappen, tanzen, musizieren und spielen dabei auch noch Gummitwist. Die Beethoven-Perücken dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Außerdem kommt noch eine Cappy auf den Kopf. Das trägt ein "cooler" Beethoven im 21. Jahrhundert nämlich.

Für Lehrerin Isabel Koch war es wichtig, alle Schüler zu beteiligen und ihre persönlichen Talente zu fördern: "Es soll nicht einer nur den Baum spielen, jeder hat eine besondere und wichtige Aufgabe", betonte sie. Die Projektarbeit sei eine tolle Möglichkeit, mal etwas Anderes im Unterricht zu machen, erklärte Christa Hahn, Schulleiterin der Ludwig-Richter-Schule: "Daran werden sich die Kinder später erinnern, nicht an Deutsch- oder Matheunterricht".

Das erste Beethoven-Kinderfest "Der Auftakt" beginnt am Sonntag, 21. Mai, 14 Uhr, im Forum der Bundeskunsthalle.

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