Fliegen und schweben bei Kinderkonzert in Beethovenhalle

79 Mal Kuckuck in gut drei Minuten. So oft lässt Ottorino Respighi in seinem klingenden Kuckucksporträt aus der Suite "Die Vögel" die kleine Terz ertönen.

Bonn. 79 Mal Kuckuck in gut drei Minuten. So oft lässt Ottorino Respighi in seinem klingenden Kuckucksporträt aus der Suite "Die Vögel" die kleine Terz ertönen. Eine harte, in diesem Fall zu harte Nuss hatten da die drei Rateteams beim dritten Kinderkonzert in der Beethovenhalle zu knacken.

Andere Fragen waren da leichter. Vom Streichquartett, das sich die berühmte "Schwan"-Melodie aus dem "Karneval der Tiere" untereinander aufteilte, ließ man sich jedenfalls nicht in die Irre führen. Eigentlich, so wusste es ein kleiner Ratefuchs, wird die Melodie nämlich nur vom Cello gespielt.

Um den "Traum vom Fliegen" ging es an diesem Vormittag, und Musikpädagoge Thomas Honickel von "Bobbys Klassik" führte wieder mit viel Mutterwitz und Moderatorencharme durch die Veranstaltung und motivierte als Dirigent das Beethoven Orchester zu temperamentvollem und passioniertem Spiel.

Hauptdarsteller waren zumeist Wesen, für die der Traum vom Fliegen längst Wirklichkeit geworden ist. Die Eule Hedwig etwa, die mit John Williams' "Harry-Potter"-Musik (Celesta: Kate de Marcken) geheimnisumwittert durch die Lüfte schwebt.

Oder Nachtigall, Wachtel und Kuckuck, die Beethoven in seiner Pastoral-Sinfonie in die Bach-Idylle hineinkomponiert hat. Die Nachtigall hatte noch ein zweites Mal ihren Auftritt, nämlich mit Erich Krautmachers "Nachtigall"-Arie, gesungen von Johanna Horn und Franziska Fait.

Dem Traum vom Fliegen nahe kommen die Artisten in der Zirkuskuppel - und die Hände des Xylofonspielers in Gustav Peters quirligen "Erinnerungen an Zirkus Renz" (umjubelt: Peter Hänsch). Und vor dem Fliegen kommt das Schweben, daher fand auch Ballett-Musik ihren Platz im Programm.

Und da zeigte Honickel, dass er auch den Tanz auf der Spitze beherrscht. Einer Schar von Kindern demonstrierte er grazile Bewegungen und dirigierte parallel den "Tanz der kleinen Schwäne" aus Tschaikowskys "Schwanensee". Das hat selbst GMD Stephan Blunier noch nicht riskiert.

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