Villa Prieger Feurige "Spätromantiker" wurden gespielt

BONN · Dass an vielen Pulten des Beethoven Orchesters auch ganz exzellente Kammermusiker sitzen, kann man in der Reihe der Montagskonzerte in der Villa Prieger immer wieder erleben.

Beim letzten Abend dieser Saison standen unter dem Motto "Spätromantiker" Werke von Brahms, Dvorák und von Dohnányi auf dem Programm, das in bester Spiellaune einem böhmisch-ungarischen Zungenschlag frönte.

Mugurel Markos, Violine, hatte als Hauptwerk des Abends mit seiner Pultkollegin Theresia Veale sowie mit Susanne Dürmeyer und Johannes Weeth, Viola, und Johannes Rapp, Violoncello, das G-Dur Quintett op. 111 von Brahms studiert und legte eine nahezu exemplarische, in den Ecksätzen glutvoll realisierte Interpretation vor.

Sie trug dem opulenten Duktus des Werks Rechnung, erhielt dabei den Einzelstimmen aber jene Plastizität, die kammermusikalisches Miteinander ausmacht. Und wenn Brahms im Finalsatz mit einem magyarischen Idiom kokettiert, dann wollte es scheinen, als schalteten die Ausführenden musikalisch den "Nachbrenner" ein.

Auf gleichfalls hohem Niveau wurde zuvor Ernst von Dohnányis Serenade für Streichtrio in C op. 10 musiziert, von derer Andante Puccini sich für seine späteren "Crisantemi" inspiriert haben mochte. Unkonventionell ausgesetzt ist Dvoráks Terzett für zwei Violinen und Viola, ebenfalls in C, das trotz seines hausmusikantischen Anspruchs durchaus Reizvolles zu bieten hat.

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