Familienkonzert in der Bonner Oper

Thomas Honickel eröffnete die Bobbys-Klassik-Saison. Unter dem Motto "Feuer! Feuer!" präsentierte er Musikerziehung als Gesamtkunstwerk.

Bonn. Feueralarm in der Bonner Oper: Hoch schlagen die Flammen im ersten Familienkonzert, mit dem Thomas Honickel die Bobbys-Klassik-Saison eröffnet. Unter dem doppelt emphatischen Motto "Feuer! Feuer!" präsentiert er Musikerziehung einmal mehr als synästhetisches Gesamtkunstwerk.

Zur Eröffnung spielt das Beethoven-Orchester Bonn Händels Feuerwerksmusik - nicht immer mit barocker Tiefenschärfe, dafür aber mit einer wunderbaren Feuerwerksprojektion auf der Leinwand hinter dem Orchester. Manuel de Fallas "Feuertanz" und "Danza espagnola" wirken doppelt stark, wenn die Elevinnen der Ballettakademie Desiderio-von Bühler sie so charmant und gekonnt interpretieren wie hier.

Das gilt auch für den "Feuervogel": Wie könnte man Kinder besser mit der Ballettmusik von Igor Strawinsky bekannt machen als mit live getanzten Szenen? Mit der Unterstützung seines "Bobbys Klassik Choir", des Erzählers Christian Firmbach und dessen Hanswurst-Marionette wagt sich Konzertpädagoge Honickel auch an weniger bekannte Werke und Kompositionen.

Auch beim großen Wagner-Finale tut er alles, um den Funken überspringen zu lassen. Brünnhilde liegt im Feuerkreis, die Streicher flirren und flackern in chromatischer Eintracht. Dennoch: Ob die halbszenische Darstellung des "Feuerzaubers" mit einem stabreimenden Wotan die Kinder für die "Walküre" begeistern kann, darf bezweifelt werden.

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