Von Pippi zur Kommissarin Eva Mattes liest in den Kammerspielen

BAD GODESBERG · "Kommissarin werden schien mir erst gefährlich", sagt Eva Mattes über die Rolle als Tatort-Kommissarin, die sie einem breiten Publikum bekannt gemacht hat. "Mich macht doch aus, dass ich keinen Mainstream mache." Und tatsächlich sorgt die Schauspielerin von klein auf im Fernsehen und auf den großen Bühnen Deutschlands für Aufsehen.

Als Kind synchronisierte sie Pippi Langstrumpf in der Fernsehserie, als Jugendliche den Tommy der Filme. "Jungs in dem Alter sind im Stimmbruch, da eignen sich Mädchenstimmen besser", erinnert sich die Bodensee-Kommissarin. In ihrem "persönlichsten Programm", das sie in den Kammerspielen Bad Godesberg aufführte, liest die Schauspielerin Anekdoten aus ihrer Biografie "Wir können nicht alle wie Berta sein" und singt Chansons. Begleitet wird sie dabei auf dem Klavier von ihrer langjährigen Freundin, der Komponistin Irmgard Schleier.

Mit 14 bekam Eva Mattes ihre erste große Rolle in Michael Verhoevens "o.k.". Der Film wurde zum Skandal, als die Diskussion um den angeblich antiamerikanischen Inhalt 1970 den bisher einzigen Abbruch der Berlinale verursachte. "Ich bekam viel Aufmerksamkeit, mein schauspielerisches Talent bekam viel Aufmerksamkeit", erinnert sich Mattes.

Es folgte Fassbinder "Wildwechsel", dessen Freizügigkeit Aufsehen erregte. An den Schauspielhäusern in Hamburg und Berlin spielte sie in gewagten Inszenierungen des Regisseurs Peter Zadek. "Die Leute dachten damals, so etwas wäre bei Gründgens nie passiert", vermutet Mattes. Zwischen ihren Erinnerungen singt die Schauspielerin Lieder von Hans Albers und Walter Mehring.

Als sie sich dafür entschied die Rolle der Tatort-Kommissarin zu spielen, habe sie viele Ideen gehabt. Die meisten Vorschläge, wie den mit der ungarischen Mutter, seien beim Sender untergegangen, den Charakter ihrer Figur habe sie aber mitgestalten können.

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