Rausch des Blues Eric Gales in der Endenicher Harmonie

ENDENICH · "Oh yeah", jauchzt, nein, stöhnt Eric Gales, so als ob jeder einzelne Ton, den er seiner Gitarre entlockt, für ihn die absolute Erfüllung ist. Und der "Raw Dawg" aus Memphis, der hier auf der Bühne der Harmonie steht, ist ganz tief versunken in seinem Solo, die erogenen Zonen des Liedes erspürend.

Längst hat er den Joe-Bonamassa-Bassisten Eric Czar verstummen lassen, auch Drummer TC Tolliver lässt die Sticks ruhen. Dieser Moment gehört Gales allein. Ihm und seinen Saiten.

Während des Konzerts spielt Gales sich mehrfach in so einen Rausch. Doch nicht immer scheint das Publikum ihm folgen zu können oder zu wollen. So stimmt er unter großem Jubel "Don't fear the Reaper" an, wandert dann aber auf derart seltsamen, verzerrten Pfaden, dass er sich kurz darauf relativieren muss.

"War doch nur Spaß", ruft er - und lässt es als Ausgleich richtig krachen. Darauf versteht sich der 39-Jährige nämlich hervorragend. Dann malträtiert er seine Gitarre, hämmert harte Riffs raus, nur um kurz darauf wieder ruhiger zu werden, nachdenklich, zärtlich.

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