Rudolf Herfurtners "Geheime Freunde" Erfolgsstück des Jungen Theaters Bonn in neuer Besetzung
Bonn · "Ich bin Katholik, du Jude - wen interessiert's?", versucht Shaun seinen Freund Alan aufzuheitern, der als "Judenarsch" angefeindet wird. Doch so einfach ist es nicht. Die beiden leben in New York zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs.
Die Freundschaft der Jungen wird auf eine harte Probe gestellt, als Alan sich um das traumatisierte Nachbarmädchen Naomi kümmern soll, das von allen nur "die irre Ida" genannt wird. Alan ängstigt sich vor der Reaktion Shauns und versucht, die Freundschaft zu dem Mädchen zu verheimlichen.
Vor vier Jahren flüchtete das jüdische Mädchen mit seiner Mutter aus Paris nach New York. Vorher musste Naomi mit ansehen, wie ihr Vater von der Gestapo zu Tode geprügelt wurde. Zunächst widerwillig, dann behutsam nähert sich Alan der verängstigen Naomi, die sich ihm schließlich öffnet - bis es zum tragischen Eklat kommt.
Im Mai 2010 feierte das Stück "Geheime Freunde" von Rudolf Herfurtner, basierend auf Myron Levoys Roman "Der gelbe Vogel", Premiere im Jungen Theater Bonn. Seitdem sahen in achtzig Vorstellungen rund 25.000 Besucher die Produktion.
Der Erfolg wurde belohnt: Die in Bonn-Beuel ansässige Rechtsanwaltssozietät Eimer Heuschmid Mehle bedachte das JTB mit einer Spende von mehr als 10.000 Euro. Jetzt folgte die "zweite Premiere" mit einer Neubesetzung der Kinderrollen, wieder mit jungen Schauspielern aus dem JTB-Nachwuchsensemble, wie Intendant und Regisseur Moritz Seibert betonte.
Tim Rodenkirchen beeindruckte als geduldiger, einfühlsamer Alan, Carlota Klieeisen verkörperte mit erstaunlicher Intensität die apathische Naomi. Henrik Heil in der Rolle des Shaun und Levin Schoen-Schöpke als Fiesling Condello spielten ebenfalls mit einer bemerkenswerten Authentizität.
