Oder des Abends in die Godesberger Kammerspiele - jetzt geschehen bei der Premiere des neuen Springmaus-Programms "Mach Dein Ding" mit Norbert Frieling, Gilly Alfeo und Silke Vennemann in einer aufsehenerregenden orangeroten Robe, gegen die sogar Hollywood-Schönheiten blass ausgesehen hätten. Wer also versäumt hat, bei vielversprechenden Talentschmieden wie "Deutschland sucht den Superstar" oder "Germanys next Topmodel" vorzusprechen, oder wer dachte, spätestens mit Anfang 20 sei der Zug ohnehin abgefahren, der wird von dem jungen Tour-Ensemble unter Regie von Springmaus-Gründer Bill Mockridge auf durch und durch sympathische Weise eines Besseren belehrt.

"Nur Mut" heißt die Devise. Ob es darum geht, einen Baum, einen Traktor oder ein Scheunentor darzustellen, die Darsteller per Language-Taste im Zweikanalton parlieren zu lassen oder vielsagende Handzeichen zu geben. Zur Belohnung gibt es den Springmaus-Oscar, verliehen zur Titelmusik von "Falcon Crest". And the Winner is ... das Publikum. Keine Frage: Nachdem schon das Gala-Ensemble gezeigt hat, wie viel Spaß Improvisation den Darstellern und Zuschauern - sprich Stichwortgebern - macht, stehen Vennemann, Alfeo und Frieling dem in nichts nach und machen dabei ebenfalls ihr ganz eigenes Ding.

Ihr Elan und ihre gute Laune stecken an. So dass diese Oscar-Verleihung ohne die mitunter sentimentalen Momente des Originals auskommt. Vom guten alten Bauerndrama bis zum Musical um Bergmann Horst: Irgendwie schaffen es die drei Protagonisten, dass der Saal mit den Zuschauern auf der Bühne lacht und nicht über sie. Und dass zweieinhalb Stunden wie im Flug vergehen.