Enttäuschung bei Klavins in Beuel

BONN · Violin-Literatur von Mozart, Debussy, Strauss und Hubay stand auf dem Programm, das die südkoreanische Geigerin Jeehyang Shin zusammen mit ihrem argentinischen Klavierpartner Lucio Maier bei Klavins in Beuel präsentierte.

Bei freiem Eintritt sollten Spenden zum Erwerb eines neuen Bogens beitragen. Ob der alte verantwortlich war für einen letztlich enttäuschenden Eindruck, sei dahingestellt. Die Violine klang bisweilen fast kratzig.

Jeehyang Shin hatte nicht nur Probleme mit der korrekten Tonhöhe und einem runden Ton, sondern auch mit einer bündigen Phrasierung. So wirkte ihr Vortrag über weite Strecken nervös und unentschlossen.

Der impressionistische Gestus von Debussys g-Moll-Sonate mag eine solche Vagheit schon kaum vertragen, Mozarts Sonate A-Dur (KV 526) dagegen verlangt ebenso einen willentlichen Zugriff wie Strauss' Es-Dur-Sonate (op. 18).

Erstaunlicherweise bewegte sich Jeehyang Shin bei Jeno Hubays virtuoser Walzer-Paraphrase op. 105 auf technisch deutlich sichererem Niveau. Lucio Maier war den ganzen Abend über ein souverän gestaltender Begleiter.

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