Moritz Ernst im Post Tower Entdeckung eines Meisters

BONN · Dem Pianisten Moritz Ernst liegen zu Unrecht vergessene Komponisten am Herzen. Davon war auch sein Programm in der Post Tower Lounge geprägt.

Neben einer Sonate von Beethoven brachte er Kompositionen von Norbert von Hannenheim und Victor Ullmann zu Gehör, die beide Opfer des Nationalsozialismus geworden sind.

Nachdem man Ullmanns Musik mittlerweile häufiger in Konzerten begegnet, wurde die von Hannenmann gänzlich vergessen. Ernst hat dessen Klaviersonaten jedoch wieder ausgegraben, eingespielt und widmet sich dem Schaffen des 1945 verstorbenen Komponisten mit besonderer Hingabe.

Die kann man gut nachvollziehen, zeichnet sich der Stil von Hannenheims doch durch eine außergewöhnliche Expressivität, Impulsivität und Konzentration aus. Ernst spielte dessen dritte und sechste Sonate, beides ungeheuer komplexe Werke, die dem Interpreten ein absolutes Höchstmaß an Konzentration und Achtsamkeit abverlangen.

Den Stil der Variationen und Doppelfuge op. 3a und den der vierte Sonate von Ullmanns kann man als noch ein bisschen konzentrierter, verschachtelter und expressiver als den Stil von Hannenheims beschreiben, aber auch diese Herausforderung nahm Ernst mit Leichtigkeit.

Von Beethoven hatte Ernst die Variationen op. 34 und die D-Dur-Sonate op. 28 im Programm, deren Interpretation jedoch nicht dieselbe Stringenz aufwies.

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