Ensemble Cologne spielt Raritäten und Klassiker

Konzert für Blockflöte und Streicher in der Sankt-Remigius-Kirche in Bonn

Bonn. Eine kleine Rarität stand im Konzert des "Kammerensemble Cologne" in Sankt Remigius auf dem Programm - das Konzert für Blockflöte und Streicher aus der Feder des Barockmeisters Boumann.

Gewiss kein großer Wurf, aber ideenreich genug, um dem Soloinstrument ausreichend Gelegenheit zur Entfaltung zu bieten. Mit klarem Spiel, das in der weichzeichnenden Akustik allerdings etwas unterging, zeichnete sie die zwei rahmenden, bewegten Allegrosätze nach, dem Largo begegnete sie mit berührender Empfindsamkeit.

Erheblich virtuoser und von verblüffendem Einfallsreichtum war das Konzert für Piccolo-Flöte und Streicher von Antonio Vivaldi. Mit Javor Jelev konnte sich darin ein überragender Virtuose in Szene setzen. Das "Kammerensemble Cologne" war ein gewandter Partner.

Mit "Senza vibrato"-Spiel fror es im Vivaldischen Largo die Akkordflächen, über denen die Solostimme schwebte, zu Eis, in Händels Concerto grosso a-Moll spielte es geschlossen und bewies Gespür für das geistvolle Motivspiel. Mit ruhigem Atem entfaltete sich das Largo, rhythmische Akkuratesse bestach im fugierten Allegro.

Einen weiteren Beweis seiner Souveränität legte Javor Jelev dann im Telemannschen Konzert für Flöte und Streicher ab. Der erste Geiger Daniel Rehfeldt schließlich rückte mit dem Vivaldischen "Sommer" ins Rampenlicht, spielte darin stürmisch, bisweilen forsch (was durchaus angemessen ist), bisweilen aber auch etwas angespannt und gehetzt. Bachs h-Moll-"Badinerie" erklang als Zugabe.

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