Fast war es, als könne man, getragen von der Musik, den Duft von Lavendelfeldern der Provence atmen, das Rauschen der Atlantikwellen hören und das pulsierende Leben in den Straßen und Gassen von Paris spüren.

Bessere "Reiseleiter" als Alexandra Cravero (Gesang), Teresa Zimmermann (Harfe), Anette Maiburg (Flöte), Karina Buschinger (Violine), Wen Xiao Zheng (Viola), Guido Schiefen (Violoncello) und Mathias Haus (Vibrafon) hätte man sich für diesen virtuellen Kurztrip jedenfalls kaum wünschen können. Allesamt sind sie Meister ihres Fachs und haben mit ihrer Musik schon vielfach über die Grenzen Europas hinaus begeistert.

Als "Reiseveranstalter" fungierte die Kreissparkassenstiftung für den Rhein-Sieg-Kreis, die die Konzertreihe "Klassik-Bühne" vor 18 Jahren ins Leben gerufen hat. Eine Veranstaltung, mit der sie im doppelten Sinne Gutes tun möchte: zum einen den Besuchern, indem sie Konzerte renommierter Künstler erleben können, zum anderen Menschen, Institutionen und Vereinen, die sich in besonderem Maße um das Gemeinwohl verdient machen.

Denn die Eintrittskarten für die insgesamt fünf Konzerte pro Jahr werden ausschließlich gegen Spenden abgegeben. In diesem Jahr kommen sie dem Siegburger Verein "kids vital (kivi)" zugute, der sich die Gesundheitsförderung der Bürger im Rhein-Sieg-Kreis auf die Fahnen geschrieben hat. Speziell soll mit dem Erlös das Programm "Kita Vital" bezuschusst werden. Es hat zum Ziel, Kindertagesstätten in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisgesundheitsamt zu gesundheitsfördernden Einrichtungen zu entwickeln.

Mit dem guten Gefühl, durch den Erwerb einer Eintrittskarte etwas Gutes getan zu haben, wurde das Konzert für die Zuhörer dann auch zum doppelten Genuss. Die musikalische Reise führte zunächst in die Bretagne, in die Heimat des französischen Komponisten Jean Cras. Sein Quintett für Harfe, Flöte, Violine, Viola und Violoncello trug einen Hauch atlantischer Frische in die Rotunde auf dem Petersberg. Nur ungern entließen die Reisegäste die Musiker nach diesem Musikgenuss in die Pause.

Gut erholt ging die Tour danach weiter nach Paris auf ein Tête-à-tête mit Edith Piaf, Jaques Brel und anderen Größen des französischen Chansons. Von wegen "Bonjour Tristesse": Was an diesem Abend erklang, war so bunt und abwechslungsreich wie das Leben selbst; fröhliche und heitere Titel wechselten sich mit melancholischen ab. Doch eines hatten sie alle gemeinsam: Noch schöner und melodischer als das Ensemble "Classica francese" hätte sie auch ein großes Orchester nicht spielen können.