Amtsgericht Rheinbach Ellen Lendzian-Wiendieck zeigt "Reise-Impressionen"

RHEINBACH · Einen Querschnitt ihres facettenreichen Werkes - 30 großformatige Acrylgemälde und fünf Skulpturen aus Keramik, Metall oder Alabaster - zeigt Ellen Lendzian-Wiendieck in ihrer Ausstellung "Reise-Impressionen" im Amtsgericht Rheinbach. Wie die Künstlerin bei der Ausstellungseröffnung berichtete, hat sie sich von tatsächlichen, aber auch von inneren Reisen zu ihren Werken inspirieren lassen.

 Kunst im Amtsgericht: Sophie Lieb (links) und Ellen Lendzian-Wiendieck vor einem der Werke.

Kunst im Amtsgericht: Sophie Lieb (links) und Ellen Lendzian-Wiendieck vor einem der Werke.

Foto: Roland Kohls

So habe sie 2002 eine intensive Reise "auch zu mir selbst" in den Sinai unternommen, sei zehn Tage lang mit Beduinen auf Kamelen durch die Wüste geritten und habe den mitgebrachten Sand im abstrakten Bild "Sinai" verarbeitet.

Ganz realistisch dagegen sind die Bilder, mit denen die 67-Jährige eine Reise nach Togo in Westafrika verarbeitet: "Blickwechsel" nennt sie das Porträt eines Mandrill-Affen, "Jagdruhe" die Löwenschnauze.

Einen Hirschkäfer habe sie bei einem Spaziergang nahe ihres Wohnortes Hilberath beinahe totgetreten, dann zunächst im Foto festgehalten und ihn schließlich unter dem Titel "On tour" auf die Leinwand gebannt, weil es sie gereizt habe, den schimmernden Panzer im Bild sichtbar zu machen. Auch den rissigen "Asphalt" habe sie nahe Hilberath entdeckt. Die Natur habe sich so ihren Weg gebahnt, erklärt die Malerin, die mit ihren Bildern unscheinbare Dinge sichtbar macht, Stimmungen einfängt und Gegensätze aufzeigt: "Es gibt immer zwei Seiten - das finde ich spannend!"

Ellen Lendzian-Wiendieck wurde 1946 in Köln geboren, wo sie bis vor zwei Jahren auch gelebt hat. Die ehemalige Assistentin an der Kölner Universität ist seit etwa vier Jahren im Ruhestand. Seither hat die Autodidaktin, die sich mit Kursen, zum Beispiel an der Alanus-Hochschule Alfter, fortbildete, mehr Zeit für die Kunst.

Dem "Kunstforum '99" schloss sie sich Ende 2012 an. Mitglieder des Kunstvereins stellen regelmäßig in den Fluren des Amtsgerichts aus, "eine Bereicherung für Besucher und Mitarbeiter", wie Sophie Lieb, die Stellvertreterin der Amtsgerichtsdirektorin, betonte.

Die Ausstellung "Reise-Impressionen" ist noch bis 20. Januar, montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr und donnerstags auch von 14 bis 15 Uhr im Amtsgericht, Schweigelstraße 30, zu sehen.

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