Konzert in der Domstadt Element of Crime spielen im Kölner Palaldium

Köln · Element Of Crime spielen im Kölner Palladium ihr aktuelles Album „Schafe, Monster und Mäuse“ und darunter auch viele alte Stücke. Die Band spielte ein Lied, das lange nicht vor einem Live-Publikum vorgetragen wurde.

 Jubel für den Routinier: Sven Regener im Kölner Palladium.

Jubel für den Routinier: Sven Regener im Kölner Palladium.

Foto: Röltgen

Als Bob Dylan das erste Mal Jimi Hendrix‘ Cover von seinem Song „All Along The Watchtower“ gehört hat, soll er so überwältigt gewesen sein, dass er fortan nur noch diese deutlich rockigere Version als die richtige akzeptiert und gespielt haben soll. Eine größere Ehre kann einem Musiker vielleicht kaum gemacht werden. Auch Gisbert zu Knyphausen kommt derzeit für seine Coverversion von „Wer ich wirklich bin“ von Element Of Crime ein ähnlicher Ritterschlag zuteil, hat er es mit dieser doch geschafft, Sven Regener und seine Mitstreiter ein wenig herauszufordern – wenn auch ungewollt.

Seit etwa 1998 habe man das Lied nicht mehr live gespielt, gab Regener nun beim ausverkauften Köln-Konzert am Sonntag im Palladium zum Protokoll und scherzte anschließend: „Jetzt haben wir das quasi zurück gecovert. Mal schauen, wer hier das letzte Wort behält.“ Das Cover vom Cover sollte gelingen – so wie eigentlich alles an diesem Abend, der erstaunlich früh (gegen 19.45 Uhr) begann, mit insgesamt 25 Liedern inklusive drei Zugabeblöcken dafür aber ausreichend lang genug geriet und mit Isolation Berlin zudem auch noch eine fabelhafte Vorband bereit hielt.

„Am Ende denk ich immer nur an dich“

Nahezu die Hälfte des Sets bestand aus Stücken aus „Schafe, Monster und Mäuse“, dem aktuellem 14. Studioalbum der Band. Bis auf „Nimm dir, was du willst“ wurde das komplette Album gespielt. Gleich mit drei Liedern – „Am ersten Sonntag nach dem Weltuntergang“, dem Titeltrack und „Ein Brot und eine Tüte“ – wurde der Abend eröffnet. Mutig. Vielleicht aber auch einfach die Erfahrung und Weisheit aus 34 Jahren im Geschäft und das Kennen der eigenen Fans. Diese begrüßten die neuen, erst ein halbes Jahr alten Stücke nämlich ebenso wohlwollend bis euphorisch wie die Klassiker der Band. Es waren aber letztlich eben doch jene ältere Stücke wie „Am Ende denk ich immer nur an dich“, „Weißes Papier“ oder natürlich „Delmenhorst“, die von den Anhängern besonders gefeiert wurden.

Mitunter so laut, dass Regeners immer wieder aufkommender, mit hochgerissenen Armen intonierter „Romantik“-Schlachtruf zwischen den Liedern unterging. Allzu viel musste der Frontmann, Sänger, Gitarrist, Trompeter und Autor („Herr Lehmann“) aber ohnehin nicht erzählen, das erledigen seine bildersprachgewaltigen Texte schließlich schon ganz von alleine. Da passte auch das puristisch gehaltene Bühnenbild wunderbar in das Gesamtkunstwerk von einem Konzert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Die Stunde der Sieger
Abschluss Deutscher Musikwettbewerb in Bonn Die Stunde der Sieger
Zum Thema
Aus dem Ressort