"Art Kamen" Eine künstlerisch-kulturelle Brücke

RHEINBREITBACH · Der in Murcia geborene Spanier Juan Manuel Nicolas Casanova, der seit Jahrzehnten in Rheinbreitbach lebt und arbeitet, vertritt zusammen mit seiner Kollegin Barbara Schwinges die Kulturstadt Unkel am letzten Septemberwochenende auf der Kunstmesse "Art Kamen".

 Seinen "Kraftakt" zeigt Juan Manuel Nicolas Casanova (rechts) mit Joachim Seidel.

Seinen "Kraftakt" zeigt Juan Manuel Nicolas Casanova (rechts) mit Joachim Seidel.

Foto: Küsters

Mit zehn weiteren Künstlern der Region hatten sich die beiden mit ihren Arbeiten der Jury um Messe-Organisator Reimund Kasper gestellt. Der ist in der Kamener Partnerstadt Unkel kein Unbekannter. Zusammen mit seinem Kollegen Thomas Hugo von der Kunstgruppe "Reflex" hatte er im Vorjahr bei "Kunst in Unkeler Höfen" sein Atelier in der Schweppenburg aufgeschlagen.

"Die Freunde aus der Partnerstadt Kamen sind schon seit Jahren treue und gern gesehene Gäste beim Karneval sowie beim Wein- und Heimatfest. Ja, sie haben sogar mit Klaus Ostmann 2013 den Unkeler Bürgerkönig und dieses Jahr mit Henning Viol den Junggesellenkönig gestellt", erinnert Hans-Joachim Seidel von der Kulturinitiative "Kunsttage in Unkeler Höfen". Diese engen Kontakte hat er nun zusammen mit seiner Frau Ellen und mit Kasper noch intensiviert, indem eine künstlerisch-kulturelle Brücke zwischen den beiden Partnerstädten geschlagen wird.

"Ich freue mich, dass Barbara Schwinges und Juan Manuel Casanova uns mit ihren Arbeiten überzeugen konnten, so dass sie zusammen mit 63 nationalen sowie regionalen Künstlerkollegen und Kunstschaffenden aus Frankreich, Italien, den Niederlanden, Portugal und den USA hier bei uns ausstellen", so Kasper. Wie die in Fachkreisen als "Grafikerin mit dem dünnen Strich" bekannte Künstlerin aus Scheuren war der Rheinbreitbacher auch im Vorjahr bei Kunst in "Unkeler Höfen", vertreten.

"Da habe ich im alten Rathaus neben vielen Zeichnungen etwa meine Hommage an Pablo Picasso gezeigt", erinnert Casanova. Kennengelernt habe er die Arbeiten des Künstlers ebenso wie die von Salvatore Dali erst nach seiner Ankunft in Deutschland 1969. "In der Schule haben wir nur Goya oder Murillo besprochen, Picasso und Dali wurden während des Franco-Regimes totgeschwiegen", so der 60-Jährige. Während sein großer spanischer Kollege ein Faible für den Stierkampf hatte, sind der Mensch und das Pferd ein immer wiederkehrendes Motiv bei Casanova, der von seinem Landsmann Vincente Lopez ausgebildet wurde. "In meiner Kindheit waren immer viele Pferde in der Nachbarschaft. Da habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Mensch zwar versucht, sich die Kraft dieser Tiere zunutze zu machen, dass ihm dies aber immer nur zum Teil gelingt", erklärt der Künstler.

Als Beleg zeigt der gelernte Siebdrucker seinen "Kraftakt", in dem ein Mann krampfhaft, aber offensichtlich erfolglos versucht, ein Pferd zu bändigen. Mit dieser Arbeit wird er unter anderem auch in Kamen präsent sein. Mit dabei im Ruhrgebiet ist dann auch Seidel, der dort an einem Messestand die "Kunst in Unkeler Höfen" 2015 bewerben wird.

"Im Gegenzug werben wir bei unserer Veranstaltung für die Kamener Kunstmesse, so dass diese in den Blickpunkt unserer Besucher aus dem Köln-Bonner und Koblenz-Neuwieder Raum rückt", sagt er. Gewährleistet wird der kulturelle Austausch dann von der Vorsitzenden des Künstlerbunds "Schieferturm Kamen", Petra Eckardt, die im Christinenstift ihre Arbeiten zeigt.

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