Ein lebendiges wie kurzweiliges Musikerlebnis

Schwungvoll und gut gelaunt startete das Beethoven Orchester unter der Leitung von Thomas Honickel mit den ersten Takten aus dem ersten Satz der C-Dur Symphonie von Georges Bizet in das erste Kinderkonzert der Saison.

 Ein Hauch von Fernost: Schülerinnen des "Ballett Zentrum Vadim Bondar" im Kinderkonzert.

Ein Hauch von Fernost: Schülerinnen des "Ballett Zentrum Vadim Bondar" im Kinderkonzert.

Foto: Thilo Beu

Bonn. Schwungvoll und gut gelaunt startete das Beethoven Orchester unter der Leitung von Thomas Honickel mit den ersten Takten aus dem ersten Satz der C-Dur Symphonie von Georges Bizet in das erste Kinderkonzert der Saison.

Französisches Flair verbreitete man dieses Mal mit Bizets "Jeux d'enfants" und "Ma mère l'oye" von Maurice Ravel, zwei Suiten, die von den Komponisten mit quasi kindlichem Gemüt, aber nicht minder kunstvoll als in ihren großen Werken geschaffen wurden.

Statt die ganze Zeit den Conférencier zu geben, setzte Honickel dieses Mal auf ein Team aus insgesamt sechs Erzählerinnen, die in ständiger Interaktion mit der Musik durch beide Werke führten. Das führte zu einem recht lebendigen und kurzweiligen Musikerlebnis, zumal das musikalische Geschehen wieder mittels tänzerischer Darbietungen in augen- und ohrenfälliger Weise auf der Bühne interpretiert wurde.

Im Falle der Bizet-Suite geschah dies durch die Kinder der Ballett-Akademie Desiderio-von Bühler. Joyce Desiderio hatte sehr schön choreografierte Bilder geschaffen, die die szenische Komponente der Musik unmittelbar einleuchtend vor Augen führte, angefangen von den neckischen Räuber und Gendarm-Spielen über ein liebevolles Tänzchen mit Puppen, bei dem auch viele Kinder aus dem Publikum mitmachen durften, bis hin zum quirligen Schluss.

Bei Ravels Märchen-Suite hatten die Mitglieder des Ballett-Zentrums Bondar den tänzerischen Part übernommen. Auch hier fand man schöne Bilder, die sehr souverän und auf hohem Niveau getanzt wurden.

Das Beethoven Orchester bot für solcherlei Aktionen die denkbar beste Basis: Von der behutsam, quasi mit Fingerspitzen gespielten Berceuse der Bizet-Suite über den sehr sensibel und lautmalerisch umgesetzten Däumling bis hin zum rauschhaften Finale bei Ravel bot man unter Thomas Honickels konziser Leitung jede Facette dieser zauberhaften Musik. Den sentimentalen Abschluss des Konzertes bildete Gabriel Faurés Pavane op. 50 in der selten zu hörenden Version mit Chor. Das war schon ein bisschen kitschig, aber auch irgendwie schön anzuhören.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort