Edel und empfindsam

Musiker aus Bari spielen in der Bonner Schlosskirche Vivaldi

Bonn. An den Konzertveranstaltungen aus Anlass "50 Jahre Collegium musicum Bonn" hatte auch der Chor "Harmonia" aus Bari/Süditalien - mit dem das hiesige Collegium musicum eine Partnerschaft aus Besuchen und gemeinsamen Konzerten verbindet - seinen Anteil, und dies sogar in zweifacher Weise: er wird beim großen Abschlusskonzert in der Beethovenhalle bei Bruckners "Te Deum" mitwirken und er gab zuvor jetzt noch ein eigenes Recital in der Schlosskirche der Universität.

Der Coro dellÓAteneo barese unter seiner Direktorin Antonella Arnese arbeitet seit einiger Zeit mit einem Instrumentalensemble aus Bari, dem Orchestra Universitaria Harmonia zusammen, das unter der Leitung von Sabino Manzo steht. Eine Streicher-Formation war nun auch nach Bonn mitgekommen, um den Schlosskirchen-Abend gemeinsam zu bestreiten, unter Antonella Arneses bewegtem Dirigat.

Ein rein italienisches Programm, nur aus zwei Werken bestehend, wurde präsentiert, ein "Credo" in G-Dur von Antonio Vivaldi und ein "Stabat Mater" von Pasquale Cafaro. Bei Vivaldis "Credo" wurde ein kräftiger Chorklang praktiziert (wobei die Soprane nicht immer ganz exakt in der Tonhöhe wirkten).

Und auch das kleine Streicher-Ensemble spielte recht tonstark auf. Differenzierter dann das "Stabat Mater" (1785) des Neapolitanres Cafaro. So edel-empfindsam wie Pergolesis gleichnamiges Werk ist dieses hier zwar nicht, dennoch gibt es auch da viel Seufzerartig-Skandiertes.

Chor und Streicher trugen dem durchaus auch Rechnung, außerdem profilierten sich hier drei recht schöne Solo-Stimmen, die beiden Soprane Mariangela Binetti und Emma de Frenza und der Mezzosopran Morena Ragone.

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