Doppelausstellung in der Bonner GaLarie Lae

Bonn · Die Ausstellung zeigt ein facettenreiches Beziehungsgeflecht zwischen Farben und Licht.

Maximilian Perez ist, in Sachen Materialeinsatz ein Minimalist. Handgeschöpftes Büttenpapier, ein Bleistiftensemble sämtlicher Härtegrade sowie Tusche und Pinsel bilden das Rüstzeug für das in Serien aufgegliederte Skizzenwerk des Kölner Künstlers. Seine temporäre Partnerin Larissa Lae entwirft derweil farbig schattierte Lichtskulpturen, die auf den ersten Blick an Zeiten des Jugendstils und der Art Deco erinnern.

Spiele mit Licht und Schatten sowie die Kombination von intuitiven und kontrollierten Arbeitsvorgängen sind wohl die einzigen gemeinsamen Nenner der einen Besuch lohnenden Kabinettschau.

Allein die flüchtige Erinnerung an eine Bewegung, die spezifische Büttenmaserung eines Blattes oder ein rein kompositorischer Geistesblitz bilden für den 1969 im sizilianischen Messina geborenen Zeichner den vorläufigen Auslöser zur Entstehung einer sinnlichen und kontemplativ geprägten Bildwelt.

Grundvoraussetzung einer ergiebigen Bildvertiefung ist nach Aussagen des Kunstabsolventen der Kölner Universität die komplette Loslösung von konkreten Vorstellungen. Kostproben der vergangenen drei Jahre filtern maßgeblich zwei Werktrends heraus. Auf grundsätzlich intimen Formaten begegnen sich schüttere, zerklüftete oder schraffurenähnliche Linienverläufe und mehrschichtige, tiefschwarze Formmotive; die räumlichen Setzungen rufen den Eindruck von Schweben hervor.

Die amorphen Gebilde einer zweiten Werkpartie muten hingegen an wie Gouachen, Aquarelle und gelegentlich wie aus der Form geratene Scherenschnitte. Die Auslotungen von Bewegung und Ruhe, Stillstand, leiser Dramatik und Poesie motivieren zu Spurensuchen entlang des insgesamt dominierenden Prinzips der Linie.

Facettenreiche Beziehungsgeflechte zwischen Farbe und Licht, die Ausstrahlung von Fantasie, Energie, Lebenslust und Wärme zählen zu den markanten Kennzeichen der aufwendig modellierten Plastiken der Multimediakünstlerin Larissa Lae.

GaLarie Lae, Bonn, Heisterbacherhofstr. 1, bis 2. Februar 2012. Mi 16 bis 19.30 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter 0228/33614506

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