Beethoven-Haus Bonn Die Zugabe gehört der Namenspatronin

BONN · Das Trio Boulanger gastiert im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses.

Die Zugabe, "D'un matin de printemps", stammte von der Namenpatronin des Trios, Lilli Boulanger, und von der hätte man gerne noch mehr gehört, denn Birgit Erz, Violine, Ilona Kindt, Violoncello, und Karla Haltenwanger, Klavier, die sich 2006 zum Trio Boulanger zusammengefunden haben und mit ihren progressiven Programmen auf diversen Kammermusikfestivals vertreten sind, konnten hier ihr besonderes Faible für die Moderne und das Zeitgenössische unter Beweis stellen.

Für den Kammermusiksaal, wo sie auf Einladung des Beethoven Orchesters zum 2. Kammerkonzert zu Gast waren, hatten die Musikerinnen mit Beethovens Es-Dur-Trio aus op. 1 und Dvoráks Dumky-Trio klassische Repertoire-Werke auf den Pulten, wohingegen mit Frank Martins "Trio sur des mélodies populaires irlandaises" das 20. Jahrhundert ins Spiel gebracht wurde. Aus heutiger Sicht aber wirkt dieser Martin, sieht man von diversen rhythmischen Eskapaden und einem überwiegend perkussiv agierenden Klavier einmal ab, nicht weiter irritierend. Dennoch bestach die Frische, mit der die Musikerinnen nicht nur die furiosen Ecksätze angingen.

Nicht minder große Spielfreude auch bei Dvoráks umfänglichem op. 90, das - in der "neuen Welt" entstanden - eine temperamentvoll musikantische Reminiszenz an die böhmische Heimat ist. Bei Beethovens populärem allerersten Trio schien das Klavier, das in schnellen Figuren manchen Ton bisweilen "nur" markierte, tonangebend, so dass die filigraner artikulierenden Streicher ein wenig in die Hintergrund gedrängt wurden. Viel herzlicher Beifall.

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