Harmonie in Endenich Die Krautrock-Veteranen von Birth Control begeistern
BONN · "Birth Control", die deutsche Rockband aus der Krautrock-Ära der 60er-70er Jahre ist lebendiger denn je und Bernd "Nossi" Noske, einziges verbliebenes Mitglied aus der Ur-Formation, ist ihr Aushängeschild. Trommler und Sänger Nossi ist nach der Band-Neugründung 1993 außerdem der Antriebsmotor des Quartetts, das nun wieder einmal in der Endenicher Harmonie antrat, um mit ihren markigen und bekannt überlangen Songs die Fahne des Deutsch-Rock hoch zu halten.
Und das Gespann in der weiteren Besetzung mit Hannes Vesper (Bass), Sascha Kühn (Keyboards) und Martin "Ludi" Ettrich (Gitarre) lieferte ein wahrlich famoses Konzert ab, voller markerschütternder Beats und mitreißender Improvisationen, so wie man es von Birth Control nicht anders gewohnt ist. Der Berliner Noske weiß, was er seinem Fan-Publikum schuldet, und so kommen "The Work ist Done/Gimme Shelter" und "Hope" aus den ersten Jahren der Band genauso wie "Back To Hell" oder "Plastic People" aus der späteren Ära der Band.
Birth Control ist dabei ihrem Markenzeichen treu geblieben. Ausgewalzte Soli, hämmernde Stakkati, voluminöse Klangwände, vor allem lassen sich die Musiker stets reichlich Zeit, die Stücke zu entwickeln und zielgenau ihren Höhepunkten zuzuführen. "Gamma Ray" aus dem Jahr 1973 präsentiert die Band in bemerkenswerter Perfektion.
Nossi Noske bearbeitet mit den Rhumba-Kugeln uhrwerkpräzise sein Drumset, Sascha Kühn lässt seine Orgel flirren und fauchen, während Ludi Ettrich seine Gitarre aufheulen lässt. Ein Kult-Song sondergleichen, der selten unter 25 Minuten währt, bevor alles erwartungsgemäß ineinander zusammenstürzt: "Mission completed Birth Control", heißt es da - das Publikum reagiert begeistert.
