Forscherin Eva Blickle empfiehlt Bücher Der Tod in einfühlsamen Bildern

BAD GODESBERG · Bilderbuchforscherin Eva Blickle, die regelmäßig in der Godesberger Parkbuchhandlung zu Gast ist, stellt ein schwieriges Thema vor. "Bilder vom Tod - Tod im Bilderbuch" heißt das Thema ihrer Buchtipps über das Sterben.

 Eva Blickle zeigt Bilder aus "Ente, Tod und Tulpe".

Eva Blickle zeigt Bilder aus "Ente, Tod und Tulpe".

Foto: Ronald Friese

Laut Blickle ist der öffentliche Tod heutzutage durch die Medien allgegenwärtig und den Kindern vor Augen. Angefangen bei quälend langen Sterbeszenen im Fernsehen hin bis zu detailgenauen Darstellungen von Umweltkatastrophen oder Attentaten in den Nachrichten.

Die Sprachlosigkeit angesichts des persönlichen Todes, die Verdrängung und das Fehlen von Trauer haben jedoch zugenommen, so Blickle. Diese Lücke können sorgfältig ausgewählte Bilderbücher ausfüllen und zum Gespräch anregen. Sie stellt deshalb zum einen Bilderbücher über den Tod im Allgemeinen vor: "Ballade vom Tod" (Koos Meinderts/Piet Grobler) und "Als der Tod zu uns kam" (Jürg Schubiger/Rotraut Susanne Berner) gehen der Frage nach, welchen Sinn der Tod hat. Sie zeigen den Tod als notwendigen Gegenpol zum Leben, der auch dazu führt, dass die Menschen achtgeben und zu einer Gemeinschaft voller Anteilnahme werden.

Künstlerisch ganz bezaubernd ist auch das Buch des renommierten Zeichners Wolf Erlbruch "Ente, Tod und Tulpe". In sehr feiner Bildsprache schildert er die Begegnung der Ente mit einem kindlich anmutenden Tod und ihre Beschäftigung mit diesem, bevor sie friedlich in seinen Armen stirbt.

Um das persönliche Trauern und damit an die Substanz geht es in weiteren Bilderbüchern. Einfühlsam schildert "Hat Opa einen Anzug an?" (Amelie Fried/Jacky Gleich) das Unverständnis eines kleinen Jungen und die Phasen seines Trauerns nach dem Tod seines Großvaters. Bilderbücher, vielleicht sogar vorrangig für Erwachsene, sind "Papas Arme sind ein Boot" (Stein Erik Lund/Oyvind Torseter) und das autobiografische Werk "Mein trauriges Buch" von Michael Rosen. Still und mit starker Bildsprache schildert das erste die gemeinsame Trauer von Kind und Vater um die Mutter, während Rosen in seinem Buch seine einsame Trauer um den Sohn darstellt.

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