Walther Keim gestorben Der Mann der Karikaturen

Der langjährige Leiter der Pressedokumentation des Bundestages, Walther Keim, ist am Sonntag im Alter von 76 Jahren in Rotenburg an der Fulda gestorben. Keims besonderes Interesse galt der Karikatur. Er trug Deutschlands größtes Karikaturenarchiv zusammen - mehr als 250.000 Exemplare. Zudem war er Honorarprofessor an der Universität Münster.

 Karikaturensammler: Walther Keim im Jahr 1999.

Karikaturensammler: Walther Keim im Jahr 1999.

Foto: dpa

Als Herausgeber ungezählter Themenbände, als Kurator vieler Ausstellungen und Organisator von Wettbewerben habe er "entscheidend zur Wahrung und Steigerung der Bedeutung politischer Karikatur" in Deutschland beigetragen, schreiben "die Karikaturistinnen und Karikaturisten", wie es in einer Anzeige für Keim heißt. Und sie fügen hinzu: "Sein enthusiastischer und unermüdlicher Einsatz für das Medium, sein optimistisch-freundliches Wesen und sein geistreicher Humor in persönlichem Kontakt mit den Zeichnern brachten ihm viel Anerkennung, Zuneigung und tiefe Freundschaften ein."

Er erfand zum Beispiel eine Karikaturen-Hitliste und initiierte die Gothaer Karikade, den ältesten deutschen Wettbewerb für Karikaturisten. Vor drei Jahren erfüllte er sich mit der Gründung des Museums für zeitgenössische Kunst, Kultur und Karikatur (Muzkkka) in Rotenburg einen Lebenstraum. Inzwischen ist es allerdings wieder geschlossen. Keim studierte in Marburg und volontierte bei der Oberhessischen Presse. In Bonn wer er unter anderem Sprecher des Verteidigungsministeriums.

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