Der kleine grüne Kaktus piekst in die Lachmuskeln

Classic Harmonists faszinieren das Publikum im Bad Honnefer Kurhaus

Der kleine grüne Kaktus piekst in die Lachmuskeln
Foto: Homann

Bad Honnef. Saalraketen gibt es nicht nur im Karneval. Den tosenden Applaus und die vor Begeisterung stampfenden Füße ihres Publikums bekamen am Sonntagabend diesmal nicht die Büttenredner und Klamaukmacher, sondern die wunderbaren Künstler der "Classic Harmonists" zu hören.

Mit filigran abgestimmten Tönen, einer Menge Humor und Witz und den herrlich eingängigen und seit Jahrzehnten bekannten Texten und Melodien der in den 20er und 30er Jahren in Berlin erfolgreichen "Comedian Harmonists" faszinierte das Sextett seine Gäste im Kursaal von der ersten bis zur letzten Minute.

Das seit 1999 äußerst erfolgreiche Ensemble um den Pianisten und künstlerischen Leiter Ulrich Eick-Kerssenbrock war vom Bad Honnefer Kulturring und der hiesigen Stadtsparkasse in den Kursaal eingeladen worden. Und die Musiker boten weit mehr als den reinen Hörgenuss.

Stilecht im Frack traten die Männer vor das vollbesetzte Haus und sorgten mit humoristischen Einlagen, nachdenklichen Gedichten, passender und durchaus überraschender Gestik und Mimik nicht nur für die passende Untermalung der musikalischen Top-Leistungen, sondern auch für mehr als einen Lacher im Publikum.

Ob "Schöne Isabella von Kastillien", "Wochenend und Sonnenschein" oder natürlich der allseits bekannte Schlager "Mein kleiner grüner Kaktus" - jedes der gut zwei Dutzend Stücke wurde mit höchster Professionalität und allerfeinster Abstimmung der Sänger und ihres Pianisten mit- und untereinander vorgetragen.

Martin Heim mit seinem "Silberfadentenor" ließ die Zuhörer dahinschmelzen, Florian Dankelmeier, zweiter Tenor, intonierte gefühlvoll Liebesleid oder auch mal den Jodler in "Die Dorfmusik", und Hans-Georg Pachmann zeichnete als Buffo auch verantwortlich für die zahlreichen Instrument-Animationen, dank derer die Gesangsstücke noch mehr Intensität gewannen.

Martin Sommerlatte (Bariton) und Frank Bahrenberg (Bass) bildeten mit ihren tieferen Tönen den reizvollen, dunkleren Kontrast und bereicherten unverzichtbar die Vielstimmigkeit der kleinen, feinen Sängergemeinschaft.

Ulrich Eick-Kerssenbrock, mimik-starker anspruchsvoller Pianist und künstlerischer Leiter der "Classic Harmonists", war bereits mit verschiedenen Ensembles in Bad Honnef zu Gast. Diesmals freute er sich vor allem über das gemischte Publikum, das zum Konzert in Bad Honnef gekommen war.

"Es ist toll zu sehen, dass wir mit unserer Musik und der Art der Darbietung alle Alterklassen mitreißen können. Der Abend hier hat mir sehr viel Spaß gemacht." Auf Anregung der Kulturring-Vorsitzenden Ursula Mauritz trafen sich Künstler und geladene Gäste noch auf einen "Happen" im gegenüberliegenden "Konrad A".

In geselliger Runde tauschte man sich aus, und nicht nur Mauritz hofft, dass die vielgebuchten Künstler vielleicht noch einmal nach Bad Honnef kommen.

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