Der "Klaviator" im Bonner Pantheon

Der Spitzname, den er regelmäßig auch über Presse-Informationen kolportieren lässt, mag nicht so recht zu ihm passen: Klaviator. Das Klavier ist gewiss ein unverzichtbarer Bestandteil seiner Auftritte, aber die zweisilbige Reminiszenz an den martialischen "Terminator" trifft's nicht.

Der "Klaviator" im Bonner Pantheon
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Bonn. Der Spitzname, den er regelmäßig auch über Presse-Informationen kolportieren lässt, mag nicht so recht zu ihm passen: Klaviator. Das Klavier ist gewiss ein unverzichtbarer Bestandteil seiner Auftritte, aber die zweisilbige Reminiszenz an den martialischen "Terminator" trifft's nicht. Dafür ist Lars Reichow viel zu sehr den schönen Dingen des Lebens zugetan.

Nachzuprüfen in seinem Programm "Wie schön Du bist", das er jetzt im Pantheon darbot. Es geht um Schönheit wie um Schönheitschirurgie. Und um Einsichten zum Thema: "Man kann auch Schönheit auslösen - mit Komplimenten", behauptet der Mainzer Klavierkabarettist. Das klingt nett. "Auch wenn's nicht stimmt", legt Reichow nach. "Einfach mal lügen." Das klingt weniger nett. Aber allzu idyllisch soll der Abend ja schließlich auch nicht werden.

Zwischen geistreichen Liedern wie "Wir sind die Sieger" über das deutsche Image oder die grüblerisch-existenzialistische Ballade "Der Mensch" streut Lars Reichow angenehm absurdes bis erfrischend bissiges Wortkabarett ein. Etwa über die Reiselust deutscher Senioren, die katholische Kirche oder die Klatsch- und Tratschsehnsucht. Überflüssig ist allerdings der müde Abstecher zur britischen Königsfamilie. Olle Kamellen und kein einziges Wort zu Kate Middleton. Aber an der zukünftigen Prinzessin von Wales gibt es ja nun auch rein gar nichts auszusetzen. Das bewegendste Lied des Abends ist "Weißt Du noch?", eine gefühlvolle Erinnerungsreise. Zurück in die Jugend, zur ersten Liebe. Einfach schön.

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