Der Chur Cölnische Chor in der Stiftskirche

Bonn · Nein, die Zuhörer in der voll besetzten Stiftskirche haben sich beim "Halleluja" nicht von ihren Sitzen erhoben. Obwohl diese monumentale Hymne in der Interpretation durch den Chur Cölnischen Chor und die Klassische Philharmonie unter Heribert Beissel so erhebend klang wie die anderen 51 Stücke des "Messias" von Georg Friedrich Händel.

Aufgestanden sind die Konzertbesucher dann aber doch,am Schluss, um eine in jeder Hinsicht wundervolle Aufführung zu feiern.

Beissel dirigiert zügig, aber nicht gehetzt; Chor undOrchester sind perfekt ausbalanciert. Die Frauenstimmen leuchten, die Männersind präsent, und selten hört man in der fein abgestuften Dynamik ein soexquisites Chorpiano wie an diesem Abend.

Hellwach und mit glanzvollemStreicherklang sekundiert die Klassische Philharmonie; dieSolo-Instrumentalisten, vor allem Violine und Trompete, musizieren auf höchstemNiveau. Vier junge Vokalsolisten machen das Gesamtkunstwerk komplett: junge,aber hochkarätige Stimmen, deren Arien und Accompagnati sich mühelos imKirchenschiff emporschwingen.

Anna Lucia Richters heller Sopran und MelanieLangs warmer, in den Tiefen der Altpartie niemals untergehender Mezzo bildeneinen reizvollen Kontrast. Als Tenor Daniel Kim ganz zart das erste"Comfort ye" anstimmt, hustet niemand mehr, bei Michael Dahmensgrandios geschmetterter Bass-Arie "The trumpet shall sound" auchnicht.

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