Junges Theater Demnächst "Vorstadtkrokodile" und "Der kleine Drache Kokosnuss"

Die Zuschauerzahlen im Jungen Theater Bonn (JTB) sind 2011 ebenso wie die Menge der Vorstellungen erneut angestiegen, kann Intendant Moritz Seibert stolz vermerken. Das liegt an einer Differenzierung des Ensembles und auch an den auswärtigen Gastspielen.

 Szene aus der JTB-Produktion "Geheime Freunde".

Szene aus der JTB-Produktion "Geheime Freunde".

Foto: jtb

Über 93.500 Besuche allein in Bonn bedeuten gegenüber 2010 eine Steigerung um rund 10 Prozent. Am Deutschen Theater München, das inzwischen zu den großen Partnern des JTB gehört, werden sie am kommenden Wochenende fünf Mal "Das Grüffelokind" spielen und im Sommer sogar drei Wochen lang mit mehreren Kinderstücken zu Gast sein.

26 ausverkaufte Vorstellungen gab es 2011 im "Fliegenden Theater Hamburg". "Wir freuen uns natürlich, dass wir selbst in Metropolen konkurrenzfähig sind, zumal wir dort erheblich höhere Eintrittspreise nehmen können", erklärt Seibert. In Bonn wird jeder Platz in seinem Theater mit nur 1,53 Euro durch öffentliche Zuschüsse von Stadt und Land gefördert. Neben spitzem Rechnen erfordert das eine flexiblere Spielplangestaltung.

Aus überwiegend künstlerischen Gründen wurde erst mal die angekündigte Produktion des Jugendstücks "Erebos" auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Dafür gibt es in der laufenden Saison aber noch drei Neuinszenierungen. Die bewährte Zusammenarbeit mit der Telekom wird fortgesetzt. Am 14./15.April feiern im Telekom Forum "Die Vorstadtkrokodile" Premiere und wandern danach ins Stammhaus an der Hermannstraße.

Der Autor Max von der Grün (1926-2005) erzählt in dem 1976 erschienenen, beliebten und mehrfach verfilmten Roman von einer Kinderbande, in die man nur nach einer gefährlichen Mutprobe aufgenommen wird. Inszeniert wird die spannende Geschichte für Kinder ab acht Jahren von Volker Maria Engel, der am JTB zuletzt sehr erfolgreich Regie führte bei Musils "Törless". Die Rollen der jungen "Vorstadtkrokodile" sind nach bekannter Manier mit etwa gleichaltrigen Nachwuchsschauspielern besetzt.

Nur das erwachsene Profi-Ensemble ist beteiligt bei der Uraufführung des Kinderstücks "Der kleine Drache Kokosnuss" nach den Erzählungen von Ingo Siegner. Der Autor wird auch anwesend sein bei der Premiere am 28. April. Regie führt Lajos Wenzel, seit 2008 Oberspielleiter der Jungen Kammeroper Köln. Er hat auch die Bühnenbearbeitung erstellt, die sich an ein Publikum ab vier Jahren richtet.

Für Jugendliche ab vierzehn Jahren und Erwachsene konzipiert ist das neue Stück "Ich sehe was, was du nicht siehst" von Moritz Seibert, der dabei auch selbst Regie führt. Entstanden ist das Werk wieder in Zusammenarbeit mit bühnenerfahrenen Mitgliedern des Nachwuchsensembles. Der große Erfolg von "Wenn ich Du wär" hat Seibert dazu ermutigt, erneut eine Produktion ohne bekannte Vorlage zu wagen.

Trotz einiger Anknüpfungspunkte ist "Ich sehe was, was du nicht siehst" keine Fortsetzung der ersten Geschichte. Um erste sexuelle Erfahrungen geht es aber durchaus bei den 15/16-jährigen drei Jungen und zwei Mädchen, die ein Wochenende lang an einem einsamen Waldsee zelten und den Sommer genießen wollen, bevor ihre zukünftigen Ausbildungswege sich trennen. "Es ist ein Psychothriller, aber ohne Mörder und Leichen", verspricht Seibert. Uraufgeführt wird das Drama am 15.Juni.

Alle Vorstellungen im JTB bis zu den Sommerferien sind bereits buchbar. Infos: www.jt-bonn.de

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