Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Das Kunstforum'99 präsentiert Werke im Format 80 mal 80 in Rheinbach

RHEINBACH · 43 Künstler des Vereins präsentieren seit Ende der Woche in der bereits zwölften Ausstellung der Reihe "Kunst auf dem Campus - Werkschau 2012" an der Rheinbacher Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ihre künstlerischen Arbeiten im Format 80 mal 80 Zentimeter.

Das Maß war für alle Künstler vorgegeben, den Inhalt bestimmte jeder selbst. Die Ergebnisse hängen jetzt in der Rheinbacher Hochschule.

Das Maß war für alle Künstler vorgegeben, den Inhalt bestimmte jeder selbst. Die Ergebnisse hängen jetzt in der Rheinbacher Hochschule.

Foto: Wolfgang Henry

Quadratisch, praktisch, gut - heißt der bekannte Werbeslogan eines bekannten Schokoladen Herstellers. Nicht nur dieser hat die Wirkung des Quadrates sehr wohl erkannt. Auch die Künstler des Kunstforums´99 Rheinbach sind sich dem Effekt des Symbols, das für Begrenzung und Formgebung sowie Stabilität und Geschlossenheit steht, bewusst.

43 Künstler des Vereins präsentieren seit Ende der Woche in der bereits zwölften Ausstellung der Reihe "Kunst auf dem Campus - Werkschau 2012" an der Rheinbacher Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ihre künstlerischen Arbeiten im Format 80 mal 80 Zentimeter. "Es ist spannend zu sehen, wie kreativ die einzelnen Künstler mit dem vorgegebenen Thema umgegangen sind. Das beeindruckt einen ungemein", sagte der Rheinbacher Bürgermeister Stefan Raetz in seiner Eröffnungsrede.

Gegründet wurde der Verein mit dem Ziel, die regionale Kunst- und Kulturszene zu fördern sowie den Künstlern den Austausch mit anderen Künstlern der Region zu ermöglichen. "Es ist schön, einmal im Monat zusammenzufinden und gegenseitig Erfahrungen, Ideen und Anregungen auszutauschen", so Ati von Gallwitz, die seit sechs Jahren Mitglied ist. Neben ausgebildeten Künstlern zählen auch Hobbykünstler zu den mehr als 80 Mitgliedern.

Fast alle ausgestellten Werke wurden eigens für die Jahresausstellung des Kunstforums'99 angefertigt. Neben Arbeiten aus den Bereichen Malerei und Grafik überzeugen Collagen, Fotografien sowie Skulpturen.

Jürgen Forster: "Kein Bild ist wie das andere"

Die Künstler schufen gekonnt Abstraktes wie auch Gegenständliches, Bilder von Menschen und Landschaften, Florales sowie Erzählendes in sehr kräftigen aber auch gedeckteren Tönen. "Mit dem Inhalt und dem vorgegebenen Format konnte jeder machen was er wollte. Und gerade das ist das spannende. Kein Bild ist wie das andere", sagte Jürgen Forster, Vorsitzender des Kunstforums´99.

Forster selbst imponierte vielen Besuchern mit seiner Linoldruck-Collage auf Hartfaser unter dem fantasievollen Titel: "Der Traum der weißen Hühner". Ein Titel, der für viel Verwunderung sorgt. "Es sollte eine kleine Provokation sein. Und vielleicht schaut der Betrachter so auch ein zweites mal auf das Bild", so der Vorsitzende.

Für die sechs Bildhauer und Objektkünstler galt bei der Ausstellung eine Sonderregel: Sie präsentieren ihre Werke auf einem Quadrat in der Horizontalen. Die Künstlerin von Gallwitz begeistert mit ihrer Skulptur "Achtender-Fluterby".

Mit aufgeklappten Querschnitten aus Robinienholz, die sie auf einen Sockel mit Rasen platzierte, wollte sie aber vor allem auf eines aufmerksam machen: die Kostbarkeit des Lebens unter der Erde. "Ich beschäftige mich momentan viel mit der Natur und möchte, dass die Menschen mehr Respekt davor bekommen, was unter uns liegt", so von Gallwitz.

Für viele Künstler des Vereins waren die Vorbereitungen eine Herausforderung, aber auch eine reizvolle Arbeit. Sie waren nicht nur in ihrem gewohnt freien Arbeiten eingeschränkt, sondern mussten zum Teil Werke in einer für sie ungewohnten Größe anfertigen. Und das gelang ihnen äußerst gut.

Auch in diesem Jahr stiftet das Kunstforum´99 wieder seinen Publikumspreis in Höhe von 150 Euro. Die Besucher können ihr Lieblingskunstwerk per Stimmzettel wählen. Am Sonntag, dem letzten Ausstellungstag,wird in der Hochschule ab 17.30 Uhr der Publikumspreis an den Gewinner überreicht.

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